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Weitere Recherchemöglichekeiten in der Ornithologischen Schriftenschau.

• Abt, K. F. (1997): Einfluß von Lichtimmissionen auf den Beginn der Gesangsaktivität freilebender Singvögel. Corax 17: 1 - 5.  [Zusammenfassung]
  Vom 27.4. bis zum 18.5.1993 wurde im Gewerbegebiet von Albersdorf (Dithmarschen) der Einfluß von Lichtimmissionen auf den Beginn der morgendlichen Gesangsaktivität dort lebender Vogelarten untersucht. Beleuchtungseinrichtungen einer größeren Gewächshausanlage und eines Kasernengeländes strahlten hier bis in die Morgenstunden erhebliche Lichtmengen ab. Kontrollerhebungen fanden in der 10 km entfernten Ortschaft Wrohm statt. Amsel (Turdus merula), Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros), Rotkehlchen (Erithacus rubecula), Kohlmeise (Parus major) und Zaunkönig (Troglodytes troglodytes) sangen in Albersdorf jeweils zwischen 5 und 25 min früher als am Kontrollstandort, während bei Buchfink (Fringilla coelebs) und Zilpzalp (Phylloscopus collybita) kein derartiger Effekt zu erkennen war. Das je nach Art unterschiedliche Ausmaß dieser zeitlichen Verschiebung hängt offenbar mit der jeweiligen gesangsauslösenden Helligkeitsschwelle zusammen, d. h. frühaktive Arten mit entsprechend niedriger Singhelligkeitsschwelle sind am stärksten betroffen. Mögliche Effekte auf biologische Rhythmen und Brutbiologie der Vögel werden diskutiert.
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• Dernedde, T. (1997): Haben kleine Extensiv-Grünlandflächen für die Vogelwelt einer vielfältig genutzten, reich gegliederten Agrarlandschaft eine Bedeutung? Corax 17: 6 - 18.  [Zusammenfassung]
  Östlich von Fintel/Landkreis Rotenburg (Niedersachsen) wurden von 1993 bis 1995 Brut- sowie Gastvögel auf vier vielfältig genutzten, reich gegliederten Flächenkomplexen (18 bis 38 ha, gesamt: 1993 109 ha bzw. 1994/95 116 ha landwirtschaftliche Nutzfläche) erfaßt. Innerhalb dieser Komplexe wurden jeweils 1-10 ha große Wiesen und Weiden (gesamt 23,5 bzw. 27,8 ha, 10-38 %) von der Forschungsstation WILDTIERLAND mit Galloways extensiv bewirtschaftet. Die angrenzenden Flächen dienten als Vergleichsflächen. Davon wurden ca. 60 % als Intensivgrünland von ortsansässigen Landwirten genutzt, der Rest als Äcker. 3-14 % der Flächen waren von Gehölzen bedeckt. Insgesamt wurden 344 Reviere ermittelt, davon entfielen 99 auf die Gruppe der Bodenbrüter. Die Gesamt-Revierpaar(Rp)-Dichte betrug 1993 8,1 Rp/10 ha, 1994 10,8 Rp/10 ha und 1995 10,0 Rp/10 ha. Die Artenzahlen schwankten auf drei Untersuchungsflächen zwischen 16 und 19, auf der gehölzärmsten zwischen 11 und 13. Häufigste Art war in allen drei Jahren die Feldlerche (Alauda arvensis) mit insgesamt 61 Rp, gefolgt von Goldammer (Emberiza citrinella, 38 Rp), Buchfink (Fringilla coelebs, 25 Rp) und Dorngrasmücke (Sylvia communis, 20 Rp). Die Anzahl der Revierpaare von am Boden brütenden Bewohnern der Agrarlandschaft stieg von 27 auf 38. Von diesen war nur die Feldlerche auf allen Flächen vertreten und dominierte gegenüber weiteren acht ausschließlich auf den drei offeneren Flächenkomplexen brütenden Arten. Im Extensiv-Grünland waren die Dominanzverhältnisse ausgeglichener als auf den Vergleichsflächen. Nachweise dieser Arten konzentrierten sich auf den von Galloways beweideten Flächen. Im Extensiv-Grünland wurden 54 Gastvogelarten nachgewiesen, auf den Vergleichsflächen 42. Regelmäßig waren vier Arten auf den Untersuchungsflächen bei der Nahrungssuche anzutreffen. Eine deutliche Präferenz für extensive Wiesen und Weiden zeigten Ringeltaube (Columba palumbus), Sing- und Wacholderdrossel (Turdus philomelos, T. pilaris). Zu den selteneren Gästen zählten hier 19, auf den Vergleichsflächen 13 Rote-Liste-Arten. Die Ergebnisse deuten darauf hin, daß kleine extensiv genutzte Wiesen und Weiden gegenüber angrenzendem, herkömmlich bewirtschaftetem Grün- und Ackerland bevorzugt von Brut- und Gastvögeln aufgesucht werden. In der halboffenen, heterogen genutzten Feldmark können sie somit als wichtige Rückzugshabitate für allerorten zurückgehende, bedrohte Bewohner der Agrarlandschaft fungieren.
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• Ziesemer, F. (1997): Raumnutzung und Verhalten von Wespenbussarden (Pernis apivorus) während der Jungenaufzucht und zu Beginn des Wegzuges — eine telemetrische Untersuchung. Corax 17: 19 - 34.  [Zusammenfassung]
  1993-1995 wurden 2 männliche und 2 weibliche Wespenbussarde in drei Gebieten Schleswig-Holsteins mit Sendern versehen. Alle Vögel brüteten erfolgreich. Die Weibchen bejagten Gebiete von 4.350 bzw. 4.500 ha, die Männchen 1.700 bzw. 2.200 ha. In Wäldern, Feldmark und Mooren suchten die Vögel vor allem von Warten die Umgebung ab. Als (nicht repräsentativer Teil der) Beute wurden ein Hummel- und 64 Wespennester identifiziert (Tab. 3). Paar-Partner gingen grundsätzlich allein auf Jagd. Nur gelegentlich folgten sie einander, und dreimal scheint ein Männchen sich an der Ausbeutung eines vom Weibchen ausgegrabenen Wespennestes beteiligt zu haben. Beide Geschlechter versorgten die Jungen. Aber bis diese knapp 3 bzw. 4 Wochen alt waren, unternahmen die Weibchen nur kurze Jagdflüge, wohl zur Eigenversorgung. Ein Männchen wandte während der Aufzucht seiner beiden Jungen zunächst 35 %, später 58 % der Beobachtungszeit für die Jagd auf. Die Männchen verteidigten Territorien von 640 bzw. 380 ha, die sie durch "Treppenflüge" markierten und während z.T. langer Segelflüge überwachten. Ein Männchen verbrachte (wetterabhängig) 14-23 % der Beobachtungszeit mit solchen Segelflügen, das andere nur 6-7 %. Jagdgebiete benachbarter Paare überlappten sich weit, und auch die Reviergrenzen wurden häufig verletzt. Weibchen verhielten sich nicht territorial. Vermutlich deshalb bejagten sie wesentlich ausgedehntere Gebiete als die mehr an ihr Revier gebundenen Männchen. Die Altvögel zogen zwischen dem 18. und 30. August einzeln ab, als die Jungen 53 Tage alt waren. 1993 zog zuerst das Weibchen, 1995 zuerst das Männchen eines Paares ab. Der verbliebene Partner versorgte die Jungen noch 3 Tage. Die beiden Männchen legten am Tag des Abzuges bei unterschiedlich günstigen Zugbedingungen ca. 133 km nach SSE bzw. ca. 210 km nach SW zurück.
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• Berndt, R. K., & G. Busche (1997): Ornithologischer Jahresbericht für Schleswig-Holstein 1995. Corax 17: 35 - 65.  [Zusammenfassung]
  Die Brutbestände von Graugans, Brandgans, Schnatter-, Krick- und Reiherente nahmen lokal zu, insbesondere auf anthropogenen Gewässern wie Abwasserklärteichen und Fischteichen. Das Schwarzkehlchen breitet sich weiterhin landesweit aus. Erstmals seit 1964 hat wieder ein Wanderfalken-Paar in Schleswig-Holstein gebrütet. In den Niederungen des Westens gab es mit 5.500 im März die bisher höchste Zwergschwanzahl. Im Osten erreichte der Zwergmöwenheimzug ein neues Maximum. Bemerkenswert war sodann der bislang stärkste Einflug des Stelzenläufers (wohl > 10 Vögel). Im Winter 1994/95 und selbst im Kältewinter 1995/96 gab es zahlreiche Beobachtungen von Arten, die als Wintergäste zunehmen.
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• Christensen, H., & T. Grünkorn (1997): Nesthilfe beim Kolkraben (Corvus corax L.) nachgewiesen. Corax 17: 66 - 67.
• Flore, B.-O. (1998): Zum Vorkommen des Krabbentauchers (Alle alle) in Deutschland. Corax 17: 73 - 80.  [Zusammenfassung]
  Die Zahl der Nachweise von Krabbentauchern seit 1900, vielfach Zufallsbeobachtungen, stieg seit Mitte der 1980er Jahre an. Überwiegend an der Nordsee wurden Beobachtungen von insgesamt 2.731 Vögeln bekannt, davon 29 an der Ostsee und 48 im Binnenland; zusammen 170 Vögel wurden tot gefunden. Allein 55 % aller Krabbentaucher wurden auf Helgoland registriert, weitere 30 % waren es auf Sylt, Baltrum und Norderney, überwiegend durch ?Seawatching?. 1995 und 1996 fielen zwei außerordentliche Einflüge mit 1.128 und 609 Krabbentauchern auf. Allein an vier Tagen wurden in nur fünf Gebieten 1.138 Individuen registriert, z.B. 351 am 28.10.95, 418 am 1.11.95 und 319 am 30.10.96. Die Beobachtungen in den Jahren 1995/96 stellen derzeit 64 % aller Nachweise in Deutschland dar. Das Gros aller Krabbentaucher seit 1900 wurde im Herbst beobachtet, vom 18.10.-11.11. (59.-63. Pentade) waren es zusammen 2.025 Vögel, allein vom 28.10.-1.11. (61. Pentade) sogar 1.414 Individuen. Im Januar und Februar wurden insgesamt nur 140 Vögel registriert, davon 27 % tot gefunden. Auch in anderen Ländern Nordwest-Europas wurden 1995/96 tausende Krabbentaucher beobachtet. Die Herkunft dieser Vögel könnte im Seegebiet südwestlich von Norwegen und dem Skagerrak gelegen haben. Die Gründe für das Auftreten bis an die Küsten der südöstlichen Nordsee sind unbekannt, sie können durch lokale Phänomene (hydrographische Parameter, Nahrungsverfügbarkeit) in der Nordsee bedingt sein.
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• Brunckhorst, H., & H.-U. Rösner (1998): Das Vorkommen von Pfeifenten (Anas penelope) im schleswig-holsteinischen Wattenmeer. Corax 17: 81 - 96.  [Zusammenfassung]
  Pfeifenten kommen von September bis April nahezu im gesamten schleswig-holsteinischen Wattenmeer (SHW) vor. Die größten Bestände halten sich in den stark wasserführenden Kögen wie dem Beltringharder und dem Rickelsbüller Koog auf. Höchstzahlen werden in der ersten Novemberhälfte beobachtet. Der bisherige Maximalbestand im SHW wurde mit etwa 154.000 Individuen im Herbst 1994 ermittelt (12 % des nordwesteuropäischen Bestandes). Wenn durch Dauerfrost die Fluchtgewässer der Pfeifenten zufrieren, verlassen viele Tiere das SHW. Blockiert eine geschlossene Schneedecke die Nahrungsgebiete, zieht die Mehrzahl aller Pfeifenten im SHW bereits 3-5 Tage später nach Südwesten ab. Die Bestände haben im SHW vermutlich Ende der 70er und erneut Ende der 80er Jahre deutlich zugenommen. Vier Faktoren sind hierfür vermutlich entscheidend: (1) Die nordwesteuropäische Population verdreifachte sich seit den 60er Jahren. Die Bestandsentwicklung im SHW verlief hierzu etwa parallel und spiegelt die Entwicklung der Gesamtpopulation wider. (2) Ab Ende der 80er Jahre nutzten viele Pfeifenten im Herbst die ausgedehnten Quellerbestände (Salicornia spec.), die im Beltringharder Koog vorübergehend viel und gute Nahrung boten. (3) Zunehmend mehr Pfeifenten überwinterten, weil die Tiere vermutlich aufgrund einer Traditionsänderung ihr Verhalten änderten. Seit Ende der 80er Jahre fressen sie im SHW vermehrt hochverdauliche Wintersaaten, die ihnen sehr hohe energetische Nettogewinne ermöglichen. (4) Eine Serie milder Winter von 1987/88 bis 1994/95 erlaubte es einer wachsenden Anzahl, im Winter im SHW zu bleiben. In jüngster Zeit führten kalte Winter wieder zu geringeren Beständen. Ursächliche Zusammenhänge zwischen dem Anstieg des Bestandes mit der Verringerung der Salzwiesen-Beweidung, der weitgehenden Einstellung der Jagd im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer oder der Verwendung von 00-Raps sind bislang nicht erkennbar.
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• Koop, B. (1998): Die Bedeutung der Binnengewässer Schleswig-Holsteins als Mauserquartiere für Wasservögel - die Ergebnisse einer landesweiten Erfassung 1996. Corax 17: 97 - 104.  [Zusammenfassung]
  Im Rahmen einer landesweiten Erfassung der Wasservogelmauserbestände wurden 1996 auf den Binnengewässern über 100.000 mausernde Wasservögel ermittelt. Von internationaler Bedeutung sind vor allem die Bestände von Haubentaucher (Podiceps cristatus), Graugans (Anser anser), Schnatterente (Anas strepera), Reiherente (Aythya fuligula), Tafelente (Aythya ferina) und Schellente (Bucephala clanga). Gegenüber den siebziger und achtziger Jahren sind die Bestände mehrerer Arten, u.a. Haubentaucher, Graugans, Schnatter-, Reiher-, Tafel- und Schellente gestiegen, während die Anzahlen anderer Arten deutlich zurückgegangen sind. Im wesentlichen konzentrieren sich die Bestände auf wenige, geschützte oder kaum anderweitig genutzte Gewässer. Geeignete Mauserplätze sind auch überregional knapp, was die Bedeutung der schleswig-holsteinischen Gewässer unterstreicht und die Notwendigkeit weiterer Schutzmaßnahmen bzw. Nutzungseinschränkungen begründet.
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• Gloe, P. (1998): Zum Schlafplatzflug des Großen Brachvogels (Numenius arquata) in Dithmarschen (Schleswig-Holstein). Corax 17: 105 - 121.  [Zusammenfassung]
  Von August 1996 bis August 1997 wurden vor allem im Raum Dithmarschen Daten zum Verhalten von Großen Brachvögeln (Numenius arquata) auf ihren Flügen von und nach ihren Schlafplätzen an der Küste und ihren Nahrungsgebieten im Binnenland gewonnen. Dabei wurden an der Meldorfer Bucht (Speicherkoog und Vorländer), an der Elbe und an der Eider (Vorländer) neben Hochwasserrastplätzen von Watt-Brachvögeln Schlafplätze von Binnenland-Brachvögeln gefunden. Insgesamt enthalten die 668 Datensätze aus der zweiten Jahreshälfte 1996 Angaben zu (über) 28.509 ins Binnenland und (über) 18.355 nach den Schlafplätzen fliegenden Brachvögeln. Der größte Bestand eines einzelnen Schlafplatzes von Binnenland-Brachvögeln betrug 6.350 Ex. Das wirft die Frage nach der konkreten Größe des (wohl Zehn-)Tausende von Individuen umfassenden Binnenlandbestandes im Einzugsbereich ihrer Westküsten-Schlafplätze auf. Die meisten von ihnen dürften noch unbekannt sein, weil die Vögel sich kurz nach Sonnenaufgang, wenn noch keine regelmäßigen Zählungen durchgeführt werden, nicht mehr an der Küste aufhalten. Synchrone frühzeitige morgendliche Zählungen von ins Binnenland aufbrechenden Vögeln sind am besten geeignet, die Binnenlandsbestände zu erfassen. Es werden Daten vorgelegt zu Schlafplätzen, Schlafplatzbeständen, Flugzeiten, Flugrichtungen, Flughöhen, Fluggeschwindigkeit, Truppgrößen, Formationen, Rufen, Nahrungsplätzen, Ortswechseln im Binnenland, die Vorgänge begleitende Einzelbeobachtungen, Verhalten bei ?schlechtem? Wetter, Schlafplatzflügen im Frühjahr, zur Entwicklung der Schlafplatzflüge nach einsetzendem Heim- und Wegzug. In der Diskussion werden u.a. Fragen aufgeworfen, die (fast) nur in Form einer Gemeinschaftsaktion mit Unterstützung durch technische Einrichtungen beantwortet werden dürften.
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• Struwe-Juhl, B., & R. Schmahl (1998): Der Schaalsee - ein Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung für mausernde, rastende und überwinternde Wasser- und Ufervögel. Corax 17: 122 - 145.  [Zusammenfassung]
  Im Zeitraum von 1990 bis 1994 wurden am Schaalsee monatliche Zählungen der Wasservogelbestände durchgeführt. Von 46 festgestellten Wasser- und Ufervogelarten wiesen sechs international bedeutende Rastbestände auf. Haubentaucher, Saatgans, Bleßgans, Graugans, Reiherente und Kranich hielten sich zeitweilig mit 1 bis 4 % ihres nordwesteuropäischen Gesamtbestandes im Schaalseegebiet auf. In Mitteleuropa stellt der Schaalsee einen der bedeutendsten Spätsommer-Mauserplätze für bis zu 2.630 Haubentaucher, 1.800 Graugänse, 14.400 Reiherenten und 4.000 Bleßrallen dar. Das Gros der Mauservögel (ca. 15.000 bis 25.000) rastet im August in speziellen Wasservogelruhezonen, die 1990 per Artenschutz- bzw. Naturschutzverordnung eingerichtet wurden. In diesen ?störungsarmen Ruhezonen? sind die Vögel weitgehend vor Aktivitäten des Wassersportverkehrs geschützt, wodurch ein Nebeneinander von anthropogenem Freizeitsport und Belangen des Artenschutzes ermöglicht wird. Obwohl die menschlichen Aktivitäten auf dem Wasser seit Öffnung der innerdeutschen Grenze zunahmen, haben die Mauservogelbestände zumindest nicht abgenommen. Im Herbst rasten bis zu 700 Kraniche im Gebiet. Zwischen November und Januar umfaßt der Gesamtrastvogelbestand etwa 15.000 bis 30.000 Vögel, wovon Saat- und Bleßgänse den Hauptteil ausmachen. Im Frühjahr (März bis Mai) rasten bis zu 5.000 Wasservögel im Gebiet, darunter regelmäßig Zwerg- und Singschwäne. Weite Teile des Schaalsees, der hoheitlich zu Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein gehört, sind naturschutzrechtlich gesichert, und die Jagd auf Wasservögel ist verboten.
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• Berndt, R. K. (1998): Ornithologischer Jahresbericht für Schleswig-Holstein 1996. Corax 17: 146 - 168.  [Zusammenfassung]
  Auftreten und Bestände von Vögeln wurden stark durch den lang anhaltenden Kältewinter 1995/96 bestimmt. Viele Arten mit starken Winterverlusten litten zusätzlich unter dem späten Frühjahr und der durch ein Niederschlagsdefizit bedingten Trockenheit vieler Flachgewässer (z.B. Rothalstaucher, Zwergtaucher, Kormoran, Graureiher, Höckerschwan, Graugans). Die herben Bestandseinbrüche werden sich noch länger bemerkbar machen. Der Flußregenpfeifer besiedelte spontan viele der trockenen Flachgewässer. Förderlich war die anhaltende Mäusegradation, von der fast alle Mäusefresser mit hohen Beständen und Jungenzahlen profitierten (z.B. Mäusebussard, Schleiereule). Für die erst kürzlich (wieder) entstandenen Brutvorkommen von Nonnengans, Wanderfalke, Rauhfußkauz und Schwarzkehlchen werden neuen Bestandszahlen mitgeteilt. Der Herbst brachte einen erneuten Einflug des Krabbentauchers.
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• Vlug, J. J. (1998): Brutparasitismus bei Lappentauchern. Corax 17: 169 - 171.
• Gloe, P. (1998): Auf Umwegen zur Kolonie fliegende Lachseeschwalben (Sterna nilotica). Corax 17: 172 - 173.
• Pfeifer, G. (1998): Anmerkung zur Beobachtung eines Thorshühnchens, Phalaropus fulicarius, im Margarethe-Koog/Rickelsbüller Koog. Corax 17: 174 - 175.
• Wendorf, B., W. Peschel & K. Jeromin (1998): Bestandsentwicklung der Bartmeise (Panurus biarmicus) im Naturschutzgebiet Schellbruch und einige Bemerkungen zur Biologie der Art. Corax 17: 181 - 190.  [Zusammenfassung]
  Zwischen 1985 und 1996 wurden Bestandsentwicklung und Verhalten der Bartmeisen (Panurus biarmicus L. 1758) im Naturschutzgebiet Schellbruch/HL untersucht, einem der bedeutendsten Brutplätze in Schleswig-Holstein. Der Bestand umfaßte in dieser Zeit 3 bis 14 Brutpaare, deren Fortpflanzungsperiode sich in der Mehrzahl der Untersuchungsjahre von Anfang April bis in den August erstreckte. Zwischen benachbarten, gleichzeitig besetzten Nestern wurden Entfernungen zwischen 15 und 310 Metern gemessen. Die Länge der Nahrungsflüge lag im Mittel bei 117 Metern, wobei sich die Flugstrecken der Männchen und Weibchen nicht signifikant unterschieden. Die Anzahl der flüggen Jungvögel wurde jeweils am Ende der Brutsaison unter Einsatz einer Klangattrappe geschätzt und war mit 6,5-12,5 Jungen/Brutpaar relativ hoch. Abwandernde Bartmeisen konnten zwischen September und November sowie im zeitigen Frühjahr beobachtet werden; bis zu 50 Vögel überwinterten alljährlich im Gebiet. Die Tiere verzehrten im Winter neben Schilfsamen (Phragmites communis) u.a. die Samen der Sumpf-Gänsedistel (Sonchus paluster) und des Gewöhnlichen Wasserdostes (Eupatorium cannabinum). Abends suchten sie im Unterschied zum Sommer einen gemeinsamen Schlafplatz auf. Die Beobachtungsdaten liefern Hinweise, daß es sich bei der Besiedelung Schleswig-Holsteins durch die Bartmeise um eine langfristige Arealerweiterung handelt. Im Schellbruch kommt die Art mittlerweile seit 23 Jahren vor.
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• Gloe, P. (1998): Zur Entwicklung des Vorkommens von Weißwangengänsen (Branta leucopsis) in den Speicherkögen an der Meldorfer Bucht (Westküste von Schleswig-Holstein) 1990-1998. Corax 17: 191 - 198.  [Zusammenfassung]
  Während vor der Eindeichung der Speicherköge am Ostufer der Meldorfer Bucht nur unregelmäßig geringe Mengen von Weißwangengänsen (max. 500 Ex./Tag) angetroffen wurden, stellten sie sich hier ab 1980 bis 1989 (bei Zunahme nicht verbissener krautiger Halophyten) mit bis auf 16.257 Ex./Tag anwachsenden Beständen als regelmäßige Herbstgäste ein. Im Herbst der Jahre 1990 bis 1997 wurden in den Speicherkögen an der Meldorfer Bucht an 137 Tagen 696.761 Weißwangengänse erfaßt. Die gegenüber den Vorjahren stark angestiegenen Maxima schwankten zwischen 8.050 Ex./Tag (1990) und 30.010 Ex./Tag (1997) und erreichten bis 25 % der um 1991 ca. 120.000 Individuen umfassenden westsibirisch-nordeuropäischen Flyway-Population. In den letzten Jahren zeigte sich ein Trend zu verlängertem herbstlichen Aufenthalt größerer Mengen. Die frühesten Gänse erschienen zwischen dem 16. und 23. September, die letzten wurden zwischen dem 24. November und dem 17. Januar, ab 1996 auch noch später beobachtet. Anhaltender Frost beendet ihren Aufenthalt. Unbeweidete Gebiete werden von Weißwangengänsen nicht mehr (Helmsand) oder kaum noch (NSG Kronenloch) genutzt, extensivierte Schafweiden (NSG Wöhrdener Loch) hingegen eher stärker als zuvor. 92 % der Vögel grasten auf Flächen mit Halophytenvorkommen, 8 % wurden im Ackerland (neuerdings auch landseits der alten Seedeichlinie) festgestellt. Zur Schadensabwehr sind im Speicherkoog Nord drei jeweils 4 ha große Gänseäsungsflächen eingerichtet worden. Diese sind im 4.800 ha großen Gebiet mit großflächigen Nahrungsangeboten zu unattraktiv, um die Gänse damit aus dem Ackerland hierher abzuziehen. Während der Monate ab Januar wird das Gebiet erst in jüngster Zeit von hier in dieser Zeit bisher ungewöhnlich großen Mengen von Weißwangengänsen ± regelmäßig genutzt.
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• Koop, B. (1998): Ist der Schwarzhalstaucher (Podiceps nigricollis) ein r-Stratege? Populationsdynamik und Habitatwahl unter dem Einfluß interspezifischer Konkurrenz. Corax 17: 199 - 214.  [Zusammenfassung]
  Die Bestandsdynamik von Schwarzhalstaucherpopulationen weicht deutlich ab von der Bestandsentwicklung der anderen Lappentaucher. Auffällig ist die oft nur kurzzeitige Besiedlung neuentstandener Gewässer und die Anlehnung an Möwenkolonien. Diese Dynamik zeigt Züge einer r-Strategie und ist vergleichbar mit der Bestandsdynamik und den häufigen Ortswechseln von Lachmöwenbrutgesellschaften. Diese von den anderen Lappentaucherarten abweichende Selektionsstrategie vermindert die interspezifische Konkurrenz untereinander, insbesondere mit dem Rothalstaucher. Das Nahrungsspektrum von Rothals-, Ohren- Schwarzhals- und Zwergtaucher ähnelt sich sehr, so daß vor allem Habitatisolation und Habitatprägung zur Konkurrenzvermeidung beitragen. Die kurze Gesamtbrutzeit des Schwarzhalstauchers ermöglicht alleine ihm die Besiedlung auch temporärer Gewässer als ökologische Nische bei naturräumlich gleichzeitigem Vorkommen mit den konkurrierenden Arten. Darüber hinaus könnte die regelmäßige Vergesellschaftung des Schwarzhalstauchers mit Möwen dazu geführt haben, daß diese Teil seines Habitatschemas geworden sind, was seine auffällige Bindung an Möwenkolonien erklären könnte.
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• Schlenker, R., & R. K. Berndt (1998): Nachtrag zum ′Verzeichnis der ornithologischen Literatur Schleswig-Holsteins von 1925 bis 1972′. Corax 17: 215 - 232.
• Gloe, P. (1998): Zum Schlafplatzflug des Großen Brachvogels (Numenius arquata) vor und während der Heimzugzeit. Corax 17: 233 - 236.  [Zusammenfassung]
  Anders als im Winter 1996/97 flogen im milderen Winter 1997/98 auch vor und während der Heimzugzeit Große Brachvögel (Numenius arquata) von den Rastplätzen an der Wattenmeerküste zur Nahrungssuche landeinwärts. Watt- und Binnenlandsbrachvögel suchten bis zum endgültigen Abzug (April) weiterhin in unterschiedlichen Rhythmen ihre verschiedenen Nahrungsgebiete auf. Dabei kamen neben einigen bisher nicht erfaßten Verhaltensweisen, z.B. landeinwärtsgerichteter Weiterflug über die Hochwasserrastplätze der Wattbrachvögel hinaus, Kombinationen der Nahrungssuche an einem Tag sowohl im Watt als auch im Binnenland vor. Mitte Februar war die Zahl der am Schlafplatz im NSG ?Kronenloch? übernachtenden Binnenlandsbrachvögel am größten, um danach bis Mitte April ± kontinuierlich abzunehmen. Anfang Mai waren sowohl diese als auch die große Masse der Wattbrachvögel abgezogen. Auch Austernfischer (Haematopus ostralegus), Kiebitze (V. vanellus), Uferschnepfen (L. limosa) und Regenbrachvögel (Numenius phaeopus) flogen (im Frühjahr in Schleswig-Holstein) von küstennahen Schlafplätzen morgens landeinwärts ab.
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• Berndt, R. K. (1998): Die Ausbreitung des Waldwasserläufers (Tringa ochropus) als Brutvogel in Schleswig-Holstein. Corax 17: 237 - 243.  [Zusammenfassung]
  Seit 1969 hat der Waldwasserläufer sich von Südosten her nach Norden und Nordwesten bis ins mittlere Holstein als Brutvogel ausgebreitet. Bisher sind die Nachweise von 28 Orten bekannt. Der gegenwärtige Brutbestand wird auf 20-30 P. geschätzt. Die Entwicklung in Schleswig-Holstein fügt sich in die Ausbreitung im nördlichen Mitteleuropa und in Dänemark ein. Zu Bruthabitat und Fortpflanzung werden einige Einzelheiten mitgeteilt.
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• Schwarze, H. (1998): Grünlaubsänger Phylloscopus trochiloides auf der Fähre von Litauen nach Schleswig-Holstein. Corax 17: 244.
• Borcherding, R. (1998): Bodenbrut des Wanderfalken (Falco peregrinus) auf einer Sandbank in Dithmarschen (Schleswig-Holstein). Corax 17: 245 - 246.
• Pfeifer, G. (1998): Brut der Lachseeschwalbe (Gelochelidon nilotica Gmelin 1789) auf Sylt 1998 und Anmerkungen zur aktuellen Bestandssituation. Corax 17: 247 - 250.
• Oetken, G. (1998): Prof. Dr. Wolfgang Erz (24.12.1936 - 19.8.1998) zum Gedenken. Corax 17: 251 - 252.
• Westernhagen, W. von (1998): Dr. Heinz Föh 90 Jahre. Corax 17: 253 - 255.
• OAG Schleswig-Holstein (1998): Mitgliederverzeichnis, Stand 16.10.1998. Corax 17: 265 - 278.
• Bruns, H. A., & R. K. Berndt (1999): Ornithologischer Jahresbericht für Schleswig-Holstein 1997. Corax 17: 279 - 319.  [Zusammenfassung]
  Das Berichtsjahr zeichnete sich durch einen milden Vorfrühling und einen vergleichsweise trockenen und warmen Sommer aus. Ausgeprägt verlief der Heimzug von Sumpfläufer, Zwergmöwe und Zwergstrandläufer. Zu einzelnen Bruten in Folge einer Invasion kam es bei der Weißflügel-Seeschwalbe, zu deutlich vermehrten Brut(zeit)vorkommen u.a. bei Wachtel und Wachtelkönig. Daten über die Landesbestände konnten u.a. für Kormoran, Graureiher, Nonnengans, Seeadler, Wiesenweihe, Kranich, Trauerseeschwalbe, Uhu, Blau- und Schwarzkehlchen ermittelt werden. Zu Bestandsrückgängen führten vor allem die geringen Mäusebestände bei Tag- und Nachtgreifen. Auffällig zahlreicher traten im Sommer Silber- und Seidenreiher, Löffler, Singschwan, Nilgans und Graubrust-Strandläufer auf. Während des Wegzuges waren die Vorkommen von Nonnen- und Ringelgans, Mornell und Teichwasserläufer auffällig, und in Folge von Herbststürmen erschienen pelagische Arten in Küstennähe, darunter invasionsartig die Schwalbenmöwe. Zahlreiche Beobachtungen von seltenen Arten.
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• Koop, B., & R. Grimm (1999): Verbreitung und Bestand der Elster (Pica pica) im Kreis Plön (Schleswig-Holstein) 1997/98. Corax 17: 320 - 326.  [Zusammenfassung]
  In den Jahren 1997 und 1998 wurde im Kreis Plön (1082 km²) eine flächendeckende Erfassung von Revierpaaren der Elster durchgeführt. Es wurden 334 Paare gefunden, der Bestand wird auf 370 Paare geschätzt. Diese Untersuchung kommt damit fast genau zum gleichen Ergebnis wie die halb-quantitative Erfassung für den Brutvogelatlas, die in den Jahren 1985 bis 1993 durchgeführt worden ist und ca. 335 Paare ergab. Anhand der Nestplatzwahl werden verschiedene Habitate, die von der Elster besiedelt werden, charakterisiert. Fast die Hälfte aller im Kreis Plön brütenden Paare bewohnen die Gartenstadt, wo sie die Nester meistens in Birken bauen. Im Vergleich mit den Daten aus den Kartierungen für den Brutvogelatlas lassen sich lokale Bestandsveränderungen feststellen. Diese können jeweils durch Veränderungen der Bodennutzung bzw. Bebauung erklärt werden.
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• Gloe, P. (1999): Initiale Besiedlung von neuen Stillgewässern in der Dithmarscher Ackermarsch durch Vögel 1994 bis 1998. Corax 17: 327 - 343.  [Zusammenfassung]
  1994 bis 1998 wurden in der Ackermarsch Dithmarschens, westliches Schleswig-Holstein, die Vogelbestände von drei Stillgewässern regelmäßig erfaßt. Alle sind durch Abgrabungen entstanden, zwei von ihnen 1994 und eines vor ca. 20 Jahren. Das 9 ha große Gewässer in der Kleientnahmefläche Friedrichsgabekoog befindet sich in einer in die Sukzession entlassenen ehemaligen Ackerfläche. In einem Acker entstand auch das 5 ha große Gewässer in der Sandentnahmefläche Büsum-Neuenkoog. Das 4 ha große Gewässer im Speicherkoog wurde während der Eindeichung der Speicherköge (Deichschluß 1973 und 1978) im Grünland eines ehemaligen Sommerkooges angelegt, der anschließend sonst in Ackerland umgewandelt wurde. Dieses Gewässer wurde als ?Biotop? gestaltet. In der Kleientnahmefläche wurden 1994-1998 101 Vogelarten mit 72.769 Ex. erfaßt, im Mittel 350 Vögel/Zähltag, in der Sandentnahmefläche 99 Arten mit 43.482 Ex., im Mittel 220 Vögel/Zähltag, und in der Speicherkoogfläche 94 Arten mit 10.033 Ex., im Mittel 52 Vögel/Zähltag. In der Kleientnahmefläche dominierten Lariden mit 52 %, die Lachmöwe war mit 44 % die häufigste Art. In der Sandentnahmefläche dominierten Anatiden mit 46 %, hier war die Stockente mit 32 % die häufigste Art. In der Speicherkoogfläche waren ebenfalls, und zwar mit 35 %, die Anatiden dominant, häufigste Art war jedoch die Bleßralle mit 23 %. In der Kleientnahmefläche stellten die 10 häufigsten Arten 90 % aller Individuen, in der Sandentnahmefläche 26 und in der Speicherkoogfläche 23 Arten. 1994-1998 wurden in der Kleientnahmefläche 21, in der Sandentnahmefläche 12 und in der Speicherkoogfläche 14 Brutvogelarten nachgewiesen. Die Speicherkoogfläche fällt weiterhin durch die hohe Zahl der Röhrichtvögel auf. In diese Richtung könnten sich auch die Vogelgemeinschaften in der Klei- und der Sandentnahmefläche entwickeln. Allein in der Kleientnahmefläche dürften sich wegen der zahlreich angepflanzten Gehölze in der Zukunft zunehmend gebüsch- und baumbrütende Vogelarten einstellen. Alle drei Gewässer waren sowohl Rast- als auch Nahrungsplatz von Brut- und Gastvögeln. Die Klei- und die Sandentnahmefläche fungierten als Hochwasserrastplätze von Möwen, nicht jedoch das Speicherkooggewässer. Alle drei Gewässer waren wesentlich vogelreicher als die landwirtschaftlichen Nutzflächen, aus denen sie hervorgingen. Als erfolgreichste Variante erwies sich das von Sukzessionsflächen umgebene, größte Gewässer mit enthaltenen Inseln und zeitweise schlammigen Ufern in der Kleientnahmefläche.
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• Gloe, P. (1999): Zum Tagesrhythmus von im Watt Nahrung suchenden Großen Brachvögeln Numenius arquata an der Meldorfer Bucht. Corax 17: 344 - 351.  [Zusammenfassung]
  Vom 11.12.1997 bis zum 11.11.1998 wurden stets bei Tageslicht an 13 Tagen von im Speicherkoog Dithmarschen Nord gelegenen Hochwasserrastplätzen (ohne Sicht auf das Watt und den Gezeitenstand) 13.618 zur Nahrungssuche ins Watt startende Große Brachvögel erfaßt. Die Starts erfolgten 263 bis 109 Minuten vor Niedrigwasser. Im gleichen Zeitraum erfolgten an 14 Tagen Erfassungen von 17.696 aus dem Watt an den Hochwasserrastplatz zurückkehrenden Großen Brachvögeln. Die Ankünfte erfolgten 222 bis 39 Minuten vor Hochwasser. Die Brachvögel starteten wattwärts, wenn erste Wattflächen trockengefallen waren. Landeinwärts flogen sie im Mittel bei 10 cm höheren Wasserständen. Wenn Extremzeiten zusammenfallen, können sich die Vögel in einem Tidezyklus 2 bis fast 8 Stunden am Hochwasserrastplatz, entsprechend minimal 4,5 bis über 10 Stunden im Watt aufhalten. Ein vollständiger Abflug vom Rastplatz ins Watt und auch ein vollständiger Einflug aus dem Watt dauerte im Mittel jeweils 84 Minuten. Die Starts erfolgten in weniger und größeren Gruppen als die Ankünfte mit mehr und kleineren Gruppen. Der täglich wechselnde Abstand der Flüge zu Hoch- und Niedrigwasser variierte ohne erkennbare Einflüsse der Jahreszeit. Wenigstens ein Teil der im Hinterland hochwasserrastenden Watt-Brachvögel behielt bei einer mehrere Tage dauernden Sturmflut-Wetterlage, wobei fast keine Wattflächen trockenfielen, zunächst ihren auf die Gezeiten eingestellten Aktivitätsrhythmus bei, waren dann aber alle gezwungen, sich landseits der Seedeiche zu ernähren.
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• Bellebaum, J. (1999): Was bestimmt Tagesrhythmus und Verteilung überwinternder Gänsesäger (Mergus merganser) auf einem Ruhrstausee? Corax 17: 352 - 360.  [Zusammenfassung]
  Im Winter 1995/96 wurden auf dem Ruhrstau Hengsteysee (Nordrhein-Westfalen) Bestand, räumliche Verteilung und Verhalten des Gänsesägers in Verbindung mit Wetter und Störreizen ermittelt. Der Schlafbestand lag im Januar/Februar zwischen 39 und 91 Individuen, die Phänologie entsprach abgesehen von kurzfristigen Schwankungen der für Norddeutschland typischen. In einer Frostperiode zeigte ein höherer Männchen-Anteil Zuzug aus nördlichen Quartieren. Der Anteil nahrungssuchender Vögel war am frühen Morgen am höchsten, sank vormittags ab und stieg nachmittags erneut an. Nahrungssuche fand in Bereichen mit starker Strömung statt, regelmäßig genutzte Ruheplätze lagen in flacheren Bereichen. Die Wahl der Ruhe- und Schlafplätze wurde vom Wetter beeinflußt. Das wichtigste Nahrungshabitat am Wehr war starker Erholungsnutzung ausgesetzt und wurde bei steigenden Besucherzahlen gemieden. Wenn ein Verlassen nicht möglich war, änderten die Gänsesäger ihr Verhalten und ruhten seltener.
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• Hoffmann, J. (1999): Gleitaar (Elanus caeruleus) bei Struckum, Kreis Nordfriesland. Corax 17: 361 - 362.
• Grünkorn, T. (1999): Hohe Siedlungsdichte und geringer Bruterfolg des Kolkraben (Corvus corax) an einer Mülldeponie. Corax 17: 363 - 364.
• Temme, M. (1999): In memoriam Prof. Dr. Herbert Bruns, 11. Juli 1920 - 27. Februar 1998. Corax 17: 365 - 366.