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Weitere Recherchemöglichekeiten in der Ornithologischen Schriftenschau.

• Ellenberg, H., & R. Dreifke (1992): "Abrition" - Der Kolkrabe als "Schutzschild" vor dem Habicht. Corax 15: 2 - 10.  [Zusammenfassung]
  Zwischen Habichten (Accipiter gentilis) und einigen ihrer Beutetierarten (Vögel) existiert zur Brutzeit ein schon seit einigen Jahren bekanntes räumliches Beziehungsgefüge: Im näheren Umkreis, ein bis zwei Kilometer, um besetzte Habichthorste fehlen z. B. Elstern, Rabenkrähen und weitere Arten. Kolkraben (Corvus corax) sind offensichtlich in der Lage, Habichte in der Zeit von etwa Mitte Januar bis Mitte Mai nachhaltig aus ihren (Raben) Territorien fernzuhalten, obwohl diese strukturell als Habicht-Habitate besonders geeignet erscheinen. Auf diese Weise entstehen Habicht-freie Räume von knapp 1 km Radius, oft auch innerhalb von Wäldern. Mehrere Vogelarten reagieren in auffälliger Weise auf diese Situation, indem sie unter dem Schutzschild des Raben in anderweitig gegenüber dem Habicht hoffnungsloser Exposition erfolgreich zur Brut schreiten oder ihren Schlafplatz finden. Besonders deutlich wird dies im Kreis Herzogtum Lauenburg bei Rabenkrähe, Saatkrähe und Dohle. Beispiele für weitere Arten werden skizziert. In der Diskussion wird u.a. vorgeschlagen, dieses ökologische Beziehungsgefüge - Schutz finden bzw. gewähren - als Abrition zu benennen.
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• Busche, G., & R. K. Berndt (1992): Ornithologischer Jahresbericht für Schleswig-Holstein 1990. Corax 15: 11 - 36.  [Zusammenfassung]
  Im Berichtsjahr 1990 fielen folgende Ereignisse in Schleswig-Holstein auf: Etliche tausend Ringeltauben dürften im Lande überwintert haben (milder Winter 1989/90, starke Buchenfruktifikation). Zwergmöwen zogen deutlich früher mit maximalen Zahlen heim (ab 25.4. wochenlang große Ansammlungen, z.B. am Lanker See/OH bis 2000). Von der Sumpfohreule wurde das zahlenstärkste Brut(zeit)vorkommen seit den 70er Jahren bekannt (Feldmaus-Gradation). Der September-Orkan driftete mindestens 30 Wellenläufer und 8 Sturmschwalben an Land. Seit Mitte der 80er Jahre ziehen mehr Nonnengänse zunehmend früher ein: Ende September allein an zwei Orten 8000. über der Nordseeküste wurde am 21. Oktober massierter Umkehrzug von Mäuse- und Rauhfußbussard festgestellt. Mehr als 300 Bergpieper übernachteten am 21.10. bei Lübeck. Vom Wegzug der Rauchschwalbe liegen 5 November-Daten vor. Fichtenkreuzschnabel-Invasion: wohl einer der stärksten Einflüge 1990/91 seit Jahrzehnten.
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• Dürnberg, H. H., & H.-J. Raddatz (1992): Untersuchungen von Greifvogelbeständen in Südholstein. Corax 15: 37 - 50.  [Zusammenfassung]
  Auf zwei südholsteinischen flächen von 100 km² (Geestrand) und 60 km² (Flußmarsch) wurden von 1975 bis 1989 unterschiedlich lange Untersuchungen (s. Abb.) zur Bestandsentwicklung von Mäusebussard (Buteo buteo), Sperber (Accipiter nisus), Habicht (Accipiter gentilis), Wespenbussard (Pernis apivorus). Rohrweihe (Circus aeruginosus), Baumfalke (Falco subbuteo) und Turmfalke (Falco tinnunculus) durchgeführt. Deutliche Bestandszunahmen zeigten dabei Mäusebussard (von 25 auf 55 bzw. von 8 auf 16 Brutpaare), Sperber (von 2 auf 9 Brutpaare) und Habicht (von 4 auf 10 Brutpaare). Als Gründe werden für Mäusebussard und Habicht hauptsächlich der geringere jagdliche Verfolgungsdruck gesehen, während beim Sperber daneben vor allem der Rückgang der Pestizidbelastung eine Rolle spielen dürfte. Der interspezifische Konkurrenzdruck durch den Habicht bremst den Anstieg der Brutpaarzahlen beim Sperber, ein Trend zu Nistplätzen in menschlicher Siedlungsnähe ist bei dieser Art festzustellen. Nahrungsökologische und klimatische Ursachen werden für den geringen Bestand des Wespenbussards diskutiert. Diese Gründe werden neben dem Mangel an Nestunterlagen (der stark verfolgten Rabenkrähe) auch beim Baum- und Turmfalken als Rückgangsursachen angeführt. Die Rohrweihe zeigt kleinflächig hohe Siedlungsdichten auf optimalen Standorten mit zunehmendem Populationsdruck auf suboptimale Bereiche.
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• Bohnsack, B. (1992): Die Vogelwelt des Barkauer Sees. Corax 15: 51 - 68.  [Zusammenfassung]
  Ein eutropher Flachsee mit umfangreicher Verlandungsvegetation, seit 1982 mit 137 ha Naturschutzgebiet, wird in seiner Bedeutung als Lebensraum sumpf- und wassergebundener Vögel dargestellt. Zugrunde liegen 21jährige Wasservogelzählungen und vieljährige Brutvogelkontrollen. für 50 ha Wasserfläche mit 3,5 km Uferlinie ergibt sich ein durchschnittlicher Mindestbrutbe-stand von 29 Paaren in 13 Arten, in dem Bleßralle und Haubentaucher dominieren (Tab. 1). An terrestrischen Arten werden 1983-90 auf 87 ha durchschnittlich 306 Reviere von 60 Arten gezählt (Tab. 2). Die Sommer-, Rast- und Winterbestände der Wasservögel werden für einzelne Arten (Abb. 3 bis 5) und Artengruppen (Abb. 6 und 7) in ihrem Jahresgang sowie in ihrer längerfristigen Entwicklung dargestellt: Die größten Bestände beherbergt der See im Spätwinter und Frühherbst, vornehmlich Schwimmenten und Bießrallen. Langfristig zugenommen haben Schwimmenten, Graußgans und Tafelente; abnehmende Tendenz zeigen Höckerschwan und Säger. Es wird versucht, die Entwicklung der Vogelbestände im Zusammenhang mit verschiedenen ökologischen Einflüssen zu sehen. Die akute Gefährdung des Lebensraums durch hohe Sedimentationsrate und Nährstoffeintrag sowie zu niedrigen Wasserstand erfordert wohlüberlegte Gestaltungs- und Pflegemaßnahmen.
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• Gloe, P. (1992): Zur Entwicklung der Brutvogelbestände im Speicherkoog Dithmarschen (Westküste von Schleswig-Holstein) von 1984 bis 1991. Corax 15: 69 - 81.  [Zusammenfassung]
  Es wird die Entwicklung der Brutvogelbestände in den Speicherkögen an der Meldorfer Bucht (Westküste von Schleswig-Holstein) in der Zeit von 1984 bis 1991 beschrieben. Die Zahl der auf dem Areal der heutigen Speicherköge ständig oder vorübergehend brütenden oder brutverdächtigen Vogelarten erhöhte sich seit der Zeit vor der Eindeichung von 29 auf 79 Arten. Seit der ersten vollständigen Bestandsaufnahme 1983 drangen in jedem Jahr neue Brutvogelarten ein, zuletzt vor allem Röhricht- und Gebüschbrüter. Dieser Trend wird sich wahrscheinlich wegen der noch nicht abgeschlossenen Pflanzensukzessionen und überregionaler populationsdynamischer Vorgänge, vielleicht auch klimatisch begründet, fortsetzen. Vor der Eindeichung waren die Bodenbruten vor allem durch Sturmfluten bedroht, derzeit vor allem durch Aktivitäten der Menschen und neuerdings zunehmend durch Säuger. Teile der Speicherköge (zwei Naturschutzgebiete) sind in Verbindung mit dem Wattenmeer als international bedeutende Feuchtgebiete nach der Ramsar-Konvention benannt worden. Es ist deshalb wichtig, die Entwicklung weiter zu verfolgen. Außerdem wird wegen der Brutvogelbestände auf flächen außerhalb der NSG angeregt, weitere flächen (im öffentlichen Eigentum) unter Schutz oder wenigstens unter ein ökologisch ausgerichtetes Management zu stellen.
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• Berndt, R. K. (1993): Zum Tode von Dr. Günther A.J. Schmidt. Corax 15: 85 - 90.
• Vlug, J. J. (1993): Habitatwahl des Rothalstauchers (Podiceps grisegena) in Schleswig-Holstein, in Zusammenhang mit seiner Nahrungsökologie. Corax 15: 91 - 117.  [Zusammenfassung]
  Obwohl der Rothalstaucher hinsichtlich Größe und Form des Körpers und Schnabels mehr dem Haubentaucher als dem Zwergtaucher ähnelt, besiedelt er in Schleswig-Holstein in der Regel nicht Haubentaucher-, sondern typische Zwergtaucherbrutplätze, d. h. kleine, flache, vegetationsreiche Gewässer. In den siebziger Jahren wurde eine These entwickelt, um die Diskrepanz zwischen Körpergröße/form und Habitatwahl der Art zu erklären: Der Rothalstaucher sei durch Konkurrenz mit dem Haubentaucher in den letzten hundert Jahren von den großen, tiefen Seen zu den kleinen, flachen Gewässern vertrieben worden, die ihm funktionsmorphologisch nicht angemessen seien. Viele Wahrnehmungen und Befunde (Siedlungsdichte und Bruterfolg in Kleingewässern, Nahrungswahl, Bau der Bein- und Kiefermuskulatur) widersprechen dieser These jedoch. Daher wird folgende neue These aufgestellt: Die morphologischen Unterschiede zwischen Rothals- und Haubentaucher sind relativ groß und wirken sich auf Beute- und Habitatwahl aus. Die Arten sind dadurch zwar nicht vollkommen, aber doch genügend ökologisch getrennt, um eine Konkurrenz sehr zu beschränken. Der Rothalstaucher ist hinsichtlich Ernährung und Körperbau optimal an das Leben in flachen und relativ vegetationsreichen Kleingewässern angepaßt. Trotz der Konkurrenz mit großen Karpfen und anderen Cypriniden bieten Fischteiche in Schleswig-Holstein der Art günstige Bedingungen. Das jährliche Ablassen dieser Gewässer wirkt sich für den Rothalstaucher eher positiv als negativ aus.
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• Berndt, R. K., & G. Busche (1993): Ornithologischer Jahresbericht für Schleswig-Holstein 1991. Corax 15: 118 - 146.  [Zusammenfassung]
  Seit den 1970er Jahren haben Winterbestände von Haubentaucher, Graugans, Pfeif- und Schnatterente erheblich zugenommen (bis 10.000, 2.000, 16.000 bzw. 80 Ex. im östlichen Landesteil). Von der Rohrweihe gibt es zunehmend Winterbeobachtungen. Aus der Heimzugperiode sind große Ansammlungen des Dunklen Wasserläufers an der Wattenmeerküste zu nennen, die erst seit 1988 bekannt sind (maximal 3.220). Eine positive Entwicklung der Brutbestände wurde insbesondere für folgende Arten festgestellt: Schwarzhalstaucher (95-105 Bp), Heringsmöwe (> 1.000 Bp allein auf Amrum), Hohltaube (1.400 Bp), Wacholderdrossel (weitere Auffüllung der Verbreitungslücken auf der cimbrischen Halbinsel), Birkenzeisig (rasche Besiedlung der Städte). Der Baßtölpel brütete erstmals in Deutschland (auf Helgoland). Unter den negativen Bestandsentwicklungen tritt einmal mehr der Weißstorch hervor, der mit 185 Bp ein neues Minimum erreichte. Mauserbestände der Reiherente in der Seenplatte haben stark zugenommen (33.000). Graugänse scheinen eine Mausertradition aufzubauen (1.350 Ex). Aus der Wegzugperiode ragen heraus: Bergentenansammlungen auf der Unteren Trave (bis 53.000), zunehmend Trupps von Kiebitzregenpfeifern zur Nahrungssuche auf äckern. Eine sehr starke Fichtenkreuzschnabelinvasion dauerte 13 Monate (Juni 1990-Juni 1991). Diverse Feststellungen illegaler Greifvogeltötungen, von denen sicher nur ein kleiner Teil bekannt wird, werden dokumentiert.
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• Klemp, S. (1993): Bestandsentwicklung des Kiebitzes (Vanellus vanellus) in Schleswig-Holstein. Corax 15: 147 - 155.  [Zusammenfassung]
  Für Schleswig-Holstein, das Hamburger Umland und die Elbeniederung (z. T. Niedersachen) wurden Daten über die langfristige Bestandsentwicklung des Kiebitzes gesammelt und ausgewertet. Auf den meisten Probeflächen sind die Bestände nach dem vorliegenden Material mehr oder weniger stark rückläufig. In der Elbeniederung kam es gebietsweise zu einem Bestandsrückgang von 1969 auf 1990 um etwa zwei Drittel (Tab. 1: 03, 04, s. auch Abb. 1 b). In weiteren Bereichen ist dieser Rückgang vermutlich noch Störker (01), in den Vier- und Marschlanden waren die Bestände stabil (Tab. 1). Die an der Unterelbe großräumig eingedeichten flächen zeigten zunächst deutliche Bestandszunahmen , die in der Wedeler Marsch das Sechsfache des Bestandes der 1960er Jahre erreichten. Seit spätestens Mitte der 1980er Jahre gingen die Brutbestände jedoch auch dort drastisch zurück (Abb. 1c, Tab. 1: 05). Aus den bestandsreichen Nordseemarschen fehlen Daten großräumiger flächen völlig; kleinräumige Erhebungen weisen auf ähnlich stark negative Tendenzen hin. Kontrollierte Bestände auf Halligen und Vorländern sind weitgehend stabil (Tab. 1: 06, 07, 09). Auf Probeflächen im Agrarland des östlichen Hügellandes und der Geest ist die Tendenz nicht einheitlich: Die Trends schwanken zwischen einer leichten Abnahme von etwa 1975 bis heute (Tab. 1: 10) und einer nach einer deutlichen Abnahme bis Mitte der 1980er Jahre auf niedrigem Niveau stabilen Population (Tab. 1: 11). In den größeren Schutzgebieten im Ostküstenbereich waren in den letzten 15 Jahren keine wesentlichen Bestandsveränderungen festzustellen (Abb. 2), obwohl der Bruterfolg sehr gering ist. Offenbar profitieren diese Bereiche zumindest z.T. von Fluchtbewegungen aus flächen geringerer Qualität (trocken, hoher Ackerlandanteil) im Landesinneren. Als wesentliche Rückgangsursache ist die Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung verbunden mit (großräumigen) wasserwirtschaftlichen Veränderungen anzusehen.
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• Hemmerling, W., & D. Meyer (1993): Bestandsrückgang der Uferschnepfe (Limosa limosa) am Pinneberger Elbufer. Ursachen und Konsequenzen für die Strategie des Naturschutzes. Corax 15: 156 - 159.  [Zusammenfassung]
  Die Untersuchung der Bestandsentwicklung der Uferschnepfe (L. limosa) in ihren wichtigsten Brutgebieten am Pinneberger Elbufer in den letzten zwei Jahrzehnten ergab, daß die lokalen Populationen zusammengebrochen sind. Von ursprünglich über 150 Brutpaaren kommen heute nur noch zehn vor. Als Ursachen wurden die durch die Eindeichungen der Seestermüher und Haseldorfer Marsch veränderte Wasserführung und intensivierte Landwirtschaft sowie die Anlage von Spülfeldern auf ehemaligen Feuchtwiesen ermittelt. Konsequenzen für die zukünftige Naturschutzstrategie werden diskutiert.
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• Gloe, P., & A. Lensch (1993): Ein neuer Singplatz des Seggenrohrsängers, Acrocephalus paludicola, im westlichen Schleswig-Holstein. Corax 15: 160 - 162.  [Zusammenfassung]
  Vom 12. bis 22. Juli 1992 wurde im westlichen Schleswig-Holstein in einem wiedervernäßten, einer vorsichtigen Mahd zugeführten, naturnahen, ca. 25 ha umfassenden Grünlandgebiet ein singender (B-Strophe) Seggenrohrsänger beobachtet. Der Singplatz (mit überwiegend niedrigen Vegetationsstrata) in einer weiteren qualitativen Variante wird näher beschrieben.
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• Berndt, R. K. (1993): Zur Vogelwelt der Fuhlenau- und Buckener-Au-Niederung. Corax 15: 163 - 166.  [Zusammenfassung]
  1982-1988 wurde die Vogelwelt der Grünlandniederungen der Fuhlenau und Buckener Au im mittleren Holstein (2030 ha, Abb. 1) untersucht. Die Brutbestände dieser intensiv genutzten Bereiche sind stark verarmt; so hat der Kiebitz hier nur noch kleine Restbestände. Demgegenüber haben die Niederungen außerhalb der Brutzeit erhebliche Bedeutung für rastende und nahrungssuchende Vögel und stellen dann in einem weiten Bereich inselartige Konzentrationspunkte dar. Kiebitz, Sturmmöwe, Wacholderdrossel und Star sind die häufigsten Arten (Tab. 1).
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• Struwe, B. (1993): Die Tauchenten (Aythya)-Rastbestände an den Tagesschlafplätzen der Eckernförder Bucht von 1985/86 bis 1990/91. Corax 15: 167 - 181.  [Zusammenfassung]
  Von September bis April 1985-1991 wurden regelmäßig einmal im Monat alle 7 für Reiher-, Berg-und Tafelente bedeutenden Tagesschlafplätze im Bereich der Eckernförder Bucht kontrolliert. Dieses sind überwiegend brackige Strandseen, die im Hinblick auf eine anthropogene Nutzung (Camping- und Erholungsbetrieb, Fischerei, Jagd) in den Wintermonaten relativ ungeStört sind. Die maximalen Rastbestände (bis 18.500 Ex) werden im November und Dezember erreicht. Es wird vermutet, daß die winterlichen Konzentrationen der Tauchenten (Aythya) auf den Strandseen in engem Zusammenhang mit dem Vorkommen großer Miesmuschelbestände im Bereich der Eckernförder Bucht stehen, die nachts zur Nahrungssuche aufgesucht werden. Die räumliche Trennung von reichhaltigen, Störungsreichen Nahrungsarealen (Muschelbänke) und windgeschützten, Störungsarmen Rastgebieten (Strandseen) wird von den Tauchenten mit Hilfe einer jahreszeitlich variablen Tag-Nacht-Rhythmik überwunden. Nur so können die Tauchenten ergiebige Nahrungsressourcen in suboptimalen Rasthabitaten energetisch sinnvoll nutzen. Innerhalb der letzten 25 Jahre haben die mittleren Tauchentenrastbestände zumindest am Schwansener See und Windebyer Noor zugenommen. Im Bereich der gesamten Eckernförder Bucht lassen die letzten 6 untersuchten Jahre keinen eindeutigen Bestandstrend erkennen (vgl. Tab. 2). Der Rastbestand schwankt in Abhängigkeit vom Vereisungsgrad, ist also abhängig von der Winterhärte. Am Hemmelmarker See bot sich zusätzlich die Möglichkeit, durch eine Entenfangreuse die rastenden Reiherenten hinsichtlich ihres Alters und Geschlechtes zu bestimmen. Wenn die Fänglinge die Bestandszusammensetzung widerspiegeln, wird das Gros (70-80%) der winterlichen Reiherenten-Ansammlungen durch diesjährige/vorjährige Tiere bestimmt. Der Männchenanteil nimmt zum Frühjahr hin deutlich zu. Die Strandseen im inneren Bereich der Eckernförder Bucht unterscheiden sich in der Zusammensetzung der Tauchententrupps nur geringfügig voneinander. Nur der Schwansener See zeigt im Vergleich zu den anderen untersuchten Strandseen eine abweichende Artenzusammensetzung. Er hat sich in den letzten Jahren zu einem bedeutenden Tagesschlafplatz für rastende Bergenten entwickelt. Ein Vergleich der Zählergebnisse aus den Jahren 1969/70-1990/91 belegt die Verlagerung der Bestände aus dem traditionell genutzten Bereich der Geltinger Bucht hin zum Schwansener See.
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• Knief, W. (1993): In memoriam Wolfhart Schultz. Corax 15: 186 - 187.
• Heydemann, B., W. Herre, C. Harrje & J. Fleischer (1993): Festkolloquium für Prof. Dr. Wolfhart Schultz. Corax 15: 188 - 196.
• Tiedemann, R. (1993): Fluktuationen im Vogelbestand einer schleswig-holsteinischen Knicklandschaft bei Wintereinbruch - Ergebnisse einer Linientaxierung. Corax 15: 197 - 202.  [Zusammenfassung]
  Abundanzangaben sind eine wichtige Meßgröße, um das räumliche und zeitliche Auftreten von Vögeln zu beschreiben. Bisher liegen nur wenige Informationen aus Mitteleuropa zur Vogeldichte außerhalb der Brutzeit vor. In dieser Untersuchung wurden auf einer 100 ha großen Probefläche einer schleswig-holsteinischen Knicklandschaft südlich der Stadt Neumünster von Oktober bis Dezember 1980 Linientaxierungen durchgeführt. Die Artenzahl nahm im Untersuchungszeitraum signifikant ab. Die Abundanzen entsprachen im Oktober etwa dem Brutbestand und nahmen bei vielen Arten zum Dezember hin ab. Einige Arten (die meisten Meisenarten, Rotkehlchen. Buchfink) räumten die Feldmark nach einem Kälteeinbruch Anfang Dezember vollständig. Nur wenige Arten (Goldammer, Weidenmeise) blieben im Bestand unverändert. Als Grund für die Abwanderung wird Nahrungsmangel angenommen. Denkbar ist, daß eine Abwanderung in menschliche Siedlungen stattfindet. Die Untersuchung macht die Notwendigkeit deutlich, die Variabilität von Zählergebnissen unter gleichen Bedingungen zu kennen, um den Einfluß veränderter Bedingungen beurteilen zu können.
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• Grünkorn, T. (1993): Brutbestandsentwicklung und Verbreitung des Kolkraben (Corvus corax) in Schleswig-Holstein. Corax 15: 203 - 210.  [Zusammenfassung]
  1991 wurde auf acht Probeflächen (insg. ca. 7200 km²) der Brutbestand des Kolkraben von Mitgliedern der OAG erfat und durch eine Umfrage innerhalb der Landesjägerschaft und der Forstämter sowie zufälliger Einzelnachweise verschiedener Personen ergänzt. 344 Bruten wurden durch Horstfunde nachgewiesen. Die Siedlungsdichte reicht von 0,8 Bp/100 km² im Westen (Kreis Dithmarschen) bis 10,3 Bp/ 100 km²) im Südosten des Landes (Kreis Hzgt. Lauenburg). Die Siedlungsdichte ist signifikant mit dem Waldflächenanteil der Probefläche korreliert. Diese hohe Abhängigkeit ermöglicht eine Schätzung des Landesbestandes von 400-450 Brutpaaren (3 Bp/100 km²). Sechs Probeflächen (insg. 5790 km²) wurden mindestens fünf Jahre untersucht. Auf allen flächen hat der Brutbestand seit Anfang bzw. Mitte der achtziger Jahre deutlich zugenommen. Die Faktoren, welche die Verbreitung der Brutpaare beeinflussen, werden diskutiert. Besondere Bedeutung hat dabei die intraspezifische Konkurrenz.
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• Südbeck, P., & T. Gall (1993): Der Mittelspecht (Picoides medius) in Schleswig-Holstein - Erfassungsprobleme und ihre Konsequenzen für Bestandsschätzungen. Corax 15: 211 - 221.  [Zusammenfassung]
  Ziel der Arbeit ist, eine realistische Bestandsschätzung für den schwierig zu kartierenden Mittelspecht für Schleswig-Holstein zu erarbeiten. Als Grundlage dienen die bislang vorliegenden Ergebnisse der Atlaskartierung der Brutvögel Schleswig-Holsteins. Anhand von drei unabhängig voneinander durchgeführten Untersuchungen des Mittelspechtbestandes im Lauerholz bei Lübeck, einem Verbreitungsschwerpunkt der Art, werden methodische Schwierigkeiten bei der Erfassung diskutiert und der wahrscheinliche Bestand im Lauerholz geschätzt. Die Situation in einem zweiten Verbreitungsschwerpunkt, dem Sachsenwald bei Hamburg, wird mit der im Lauerholz verglichen. Daraus ergibt sich, daß der im Rahmen der Brutvogelatlaskartierung ermittelte Bestand mit einem Faktor 2-2,5 multipliziert werden muß. Der landesweite Bestand wird mit etwa 200 Revieren angegeben. Abschließend werden Hinweise für die Kartierung des Mittelspechtes gegeben, welche über die Ansprüche der hier angewandten Kartierungsmethoden hinausgehen.
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• Dernedde, T. (1993): Vergleichende Untersuchungen zur Nahrungszusammensetzung von Silbermöwe (Larus argentatus), Sturmmöwe (L. canus) und Lachmöwe (L. ridibundus) im Königshafen/Sylt. Corax 15: 222 - 240.  [Zusammenfassung]
  Zählungen, Kartierungen und Analysen von Nahrungsrückständen wurden im zweiten Halbjahr 1991 herangezogen, um die Bedeutung von Wattflächen für Silber-, Sturm- und Lachmöwe nach der Brutzeit bis in den Winter hinein vergleichend zu untersuchen. 14tägige Springtidenzählungen im Königshafen im Zeitraum von 1990 bis 1992 hatten ergeben, daß Silber-, Sturm- und Lachmöwen im Jahresverlauf ihre Bestandsmaxima nach der Auflösung der Brutkolonien in der Deutschen Bucht und der Zuwanderung aus fernen Brutgebieten im Spätsommer/Frühherbst erreichten. Bis November 1991 gingen die Hochwasser- und Niedrigwasserbestandszahlen auf etwa 25 % (Silbermöwe) bzw. auf unter 15 % (Sturm-, Lachmöwe) der Höchstbestände zurück. Aus der weitgehenden übereinstimmung von wöchentlichen Hoch- und Niedrigwasserzählungen wurde ersichtlich, daß die Möwen zur Nahrungssuche größtenteils im Königshafen blieben. Kürzere Freifallzeiten der eulitoralen Nahrungsflächen aufgrund ungünstiger Witterungsbedingungen führten kurzfristig zu Bestandsabnahmen. Die Analyse von Nahrungsrückständen (Speiballen, Kot) bestätigte, daß die im Königshafen rastenden Möwen tatsächlich überwiegend das Watt als Nahrungsflächen nutzten. Die mikroskopische Untersuchung der Kotproben ermöglichte die genaue Bestimmung der Nahrungsarten, die in den Speiballen nicht determinierbar oder nachweisbar sind. Die Nahrungsspektren der Kleinmöwen verschoben sich unter Berücksichtigung der Kotanalysen zugunsten von Anneliden und kleinen Krebsarten. Silbermöwen ernährten sich überwiegend von Carcinus maenas und Mytilus edulis, deren Anteil zum Winter hin zunahm. Strandkrabben stellten zur Zugzeit mit den höchsten Silbermöwenbeständen die Hauptnahrung. Regelmäßig wurden Austernfischern große Schwertmuscheln abgejagt, so daß Ensis directus im November und Dezember nach M. edulis die häufigste Nahrungstierart darstellte. Asterias rubens scheint allein über die Speiballenanalyse unterrepräsentiert gewesen zu sein und dürfte die dritte wichtige Nahrungsquelle für die im Königshafen überwinternden Silbermöwen gewesen sein. Hauptnahrung der Sturmmöwen waren zur Hauptzugperiode C. maenas und Nereis diversicolor. Mit der zum Winter hin abnehmenden Verfügbarkeit beider Arten stellten sich die Sturmmöwen auf M. edulis und Fische um. E. directus und Arenicola marina, die bis November ebenfalls in Speiballen und Kot häufiger nachgewiesen wurden, hatten die Sturmmöwen vorwiegend bei Pfuhlschnepfen (Limosa lapponica) schmarotzt. Lachmöwen fraßen während der maximalen Entwicklung der Bestände vorzugsweise Polychaeten. Krebse und Muscheln waren von untergeordneter Bedeutung. Terrestrische Nahrung wurde von Lachmöwen etwa so häufig aufgenommen wie von Sturmmöwen, doch fraßen jene mehr Regenwürmer (Lumbricus spec.) und pflanzliches Material. Insgesamt hatte terrestrische Nahrung jedoch für beide Arten wie auch für die Silbermöwe lediglich einen ergänzenden Stellenwert. Zum Winter trugen im flachen Wasser erbeutete kleine Fische erheblich zur Deckung des Nahrungsbedarfs der Lachmöwen bei. Anthropogene Nahrungsquellen, die im näheren Umkreis des Königshafens liegen, hatten im Unterschied zum Jahre 1969, als die im Gebiet überwinternden Silbermöwen sich zu einem erheblichen Anteil von Müll und Beifängen der Kutterfischerei ernährten (HARTWIG & SOHL 1975, 1979), für keine der drei Arten eine große Bedeutung. Die Verhältnisse im Königshafen können daher als recht natürlich angesehen werden. So dürfte die Verknappung des eulitoralen Nahrungsangebotes eine der Hauptursachen dafür sein, daß sich im November lediglich ein Bruchteil der spätsommerlichen Höchstbestände im Königshafen aufhielt. Die möglichen Konsequenzen einer sich ändernden Abfallwirtschaft sowie die eines anthropogen erhöhten marinen Nahrungsangebotes auf die Bestandsentwicklungen der Möwen werden diskutiert.
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• Ketzenberg, C. (1993): Auswirkung von Störungen auf nahrungssuchende Eiderenten (Somateria mollissima) im Königshafen/ Sylt. Corax 15: 241 - 244.  [Zusammenfassung]
  Von Mai bis November 1990 wurden der Bestand und die räumliche Verteilung nahrungssuchender Eiderenten im Königshafen/Sylt in Abhängigkeit von menschlichen Aktivitäten beobachtet. In der Hauptfremdenverkehrssaison in den Monaten Juli bis September nahm der Bestand der Eiderenten im Königshafen stark ab, während Flugzeugzählungen im Gesamtraum des nordfriesischen Wattenmeeres eine Bestandszunahme ergaben. Die im Untersuchungsgebiet verbliebenen Enten wichen mit zunehmender menschlicher Aktivität von ihren ursprünglich gewählten Nahrungsgebieten auf relativ ungeStörte Plätze aus und verminderten durch dieses Verhalten die mit einem zusätzlichen Energieaufwand verbundenen Reaktionen auf Störfaktoren. Ein Ausweichverhalten kann Tiere in für sie weniger attraktive Nahrungsgebiete zwingen. Die potentiell günstigeren Gebiete sind dann möglicherweise für den Betrachter nicht mehr erkennbar, was erhebliche Konsequenzen für die Naturschutzarbeit hat und bei Störungsökologischen Untersuchungen berücksichtigt werden muß.
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• Rösner, H.-U. (1993): Monitoring von Nonnen- und Ringelgänsen (Branta leucopsis, B. bernicla) im Schleswig-Holsteinischen Wattenmeer: Das Gänsejahr 1991/92. Corax 15: 245 - 260.  [Zusammenfassung]
  Das Vorkommen von Nonnengans und Dunkelbäuchiger Ringelgans im Schleswig-Holsteinischen Wattenmeer (SHW) im Gänsejahr 1991/92 wird dargestellt. Zum Zeitpunkt des in der Regel maximalen Vorkommens im Spätwinter bzw. Frühjahr wurde für jede Art eine vollständige Synchronzählung durchgeführt. Am 20. März 1992 wurden 74 505 Nonnengänse und am 5. Mai 1992 133 216 Ringelgänse gezählt. Beide Arten erreichten damit den höchsten bislang im SHW gezählten Bestand. während im Vergleich mit den Vorjahren die Maximalzahlen zunahmen, war dies für die Nutzungsintensität (Vogeltage) nicht der Fall. Beide Arten hatten 1991 einen hohen Bruterfolg. Im Herbst wurden bei Nonnengänsen 36,4 % Jungvögel gezählt (35,2 bis 37,0 % in 3 Gebieten). Bei Ringelgänsen lag der Anteil im Herbst am Pestland bei 57,0 % und auf Inseln bei 34,2 %, während bei Stichproben im Frühling insgesamt nur noch 28,6 % Jungvögel am Festland und 26,3 % auf einer Hallig gemessen wurden. Wegen Fraßschäden durch Nonnengänse kam es zu Klagen aus der Landwirtschaft an der Festlandküste. Obwohl die Nonnengans weder nach dem Bundes- noch nach dem schleswig-holsteinischen Jagdrecht eine Jagdzeit hat, wurden auf Kreisebene Ausnahmegenehmigungen zum Vergrämungsabschuß erteilt. Als Alternative zu diesem Vorgehen wird vorgeschlagen, den Schutz dieser Art im Wattenmeer auch auf flächen im Binnenland auszudehnen. für Ringelgänse wurden Ausnahmegenehmigungen zum Vergrämungsabschuß auch auf fremdenverkehrsgeprägten Düneninseln erteilt.
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• Garthe, S. (1993): Möwen und Seeschwalben auf der Unterelbe zwischen Hamburg und Pagensand 1987 bis 1991. Corax 15: 261 - 269.  [Zusammenfassung]
  Auf der Unterelbe zwischen Hamburg und Pagensand-Südspitze wurde von 1987 bis 1991 das Vorkommen von Möwen und Seeschwalben durch 68 Schiffsfahrten untersucht. Die häufigsten Arten waren Lachmöwe (durchschnittlich 1024 Ex. pro Monat), Sturmmöwe (181 Ex.), Zwergmöwe (66 Ex.), Silbermöwe (49 Ex.), Mantelmöwe (47 Ex.) und Trauerseeschwalbe (34 Ex.). Lach-, Sturm-, Silber- und Mantelmöwe waren ganzjährig im Gebiet anwesend. Hingegen wurden Zwergmöwe, Trauer-, Fluß-/Küsten- und Zwergseeschwalbe nur während der Zugphasen mit jeweils schwach ausgeprägtem Heimzug und stark ausgeprägtem Wegzug registriert. Schwarzkopf-, Herings-, Weißkopf- und Dreizehenmöwe sowie Brandseeschwalbe wurden nur vereinzelt beobachtet. Die lokale Verbreitung unterschied sich zwischen einigen Möwen- und Seeschwalben-Arten beträchtlich, was mit deren Ernährungsökologie erklärt werden kann.
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• Bräger, S., & R. K. Berndt (1993): Die Bestandsentwicklung des Rohrschwirls (Locustella luscinioides) in Schleswig-Holstein in den Jahren 1951-1990. Corax 15: 270 - 273.  [Zusammenfassung]
  Aufgrund einer Auswertung von meist zufälligen Beobachtungen wird der schleswig-holsteinische Bestand des Rohrschwirls zur Zeit auf 220-350 Sänger geschätzt. Damit hat der Bestand weiter zugenommen. Doch sind genaue Bestandsaufnahmen bei dieser Art schwierig, wie anhand von Beispielen gezeigt wird, und führen zu einer beträchtlichen Ungenauigkeit in der Bestandsschätzung.
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• Thomsen, K.-M., & B. Struwe (1994): Vergleichende nahrungsökologische Untersuchungen an Weißstorch-Brutpaaren (Ciconia ciconia) in Stapelholm und im Kreis Herzogtum Lauenburg. Corax 15: 293 - 308.  [Zusammenfassung]
  In den Jahren 1990-1992 wurden an 6 Weißstorchpaaren im Westmecklenburgischen Seenhügelland (Lauenburg) und in der Eider-Treene-Sorge-Niederung (Stapelholm) vergleichende nahrungsökologische Untersuchungen durchgefhrt. Im Zeitraum von 1971-1992 zogen die Lauenburger Brutpaare jährlich durchschnittlich 0,44 Junge (JZa) mehr auf als die Stapelholmer Brutpaare. Die Stapelholmer Störche nutzten durchschnittlich größere Nahrungsräume als die Lauenburger Störche, obwohl ihre Nahrungsräume einen höheren Grünlandanteil aufwiesen. Grünland während der Grasernte wurde von allen Störchen zur Nahrungssuche bevorzugt. Kurz gemähte Wiesen, Weiden, Ackergras, Brachen, sowie Gräben und Kleingewässer wurden in Lauenburg stärker als Nahrungshabitat genutzt als in Stapelholm. Die Nahrungszusammensetzung der Störche war vom Angebot und der Witterung abhängig. Im Feldmausgradationsjahr 1990 bestand die Nahrung der einzelnen Paare zu 59 - 68 % aus Feld/Erdmäusen. Im niederschlagsreichen Jahr 1991 wurden vermehrt Regenwürmer aufgenommen. Sie machten 50-62 % der Biomasse aus. In Stapelholm erbeuteten die Störche während der langanhaltenden Trockenperiode 1992 vielfach Maulwürfe, in Lauenburg dagegen verstärkt Frösche, Nacktschnecken, Heuschrecken und Schmetterlingsraupen. In allen Beobachtungsjahren war der Amphibienanteil im Beutespektrum der Lauenburger Störche mit 15-24 % höher als in Stapelholm mit unter 5 % Beuteanteil. Die besondere Bedeutung der Frösche für die erfolgreiche Jungenaufzucht wird diskutiert. Im Feldmausgradationsjahr 1990 hatten die Störche mit durchschnittlich 4,1 g/min +/- 2,9 bzw. 6,8 g/min +/- 3,3 den höchsten Nahrungssucherfolg. In den anderen Jahren lag der durchschnittliche Sucherfolg bei nur 3,5 g/min +/- 0,8 bzw. 3,4 g/min +/- 1,1 (1991) und 3,6 g/min +/- 0,9 bzw. 4,0 g/min +/- 1,5 (1992). Auf Flächen, die kurzfristig durch das Nutzungsmuster der Landwirtschaft für den Storch als Nahrungshabitat nutzbar werden (Wiesen während der Grasernte, Äcker und Ackergrasflächen) wurden die höchsten Sucherfolge erreicht. Der langfristig bessere Bruterfolg in Lauenburg wird auf eine höhere Vielfalt an verschiedenen Habitaten, namentlich (Bruch-)Wälder und ungenutzte Saumstrukturen, in den Weißstorchrevieren zurückgeführt. Dadurch steht den Lauenburger Störchen insbesondere in der kritischen Zeit der Jungenaufzucht ein höherer Anteil an Amphibien als Basisnahrung zur Verfügung.
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• Lugert, J., J. Meyer & G. Meyer (1994): Beobachtungen an einer Wiesenweihenkolonie (Circus pygargus) im Bereich der Alten Sorge (Eider-Treene-Sorge-Niederung). Corax 15: 309 - 316.  [Zusammenfassung]
  Im Frühjahr 1990 wurden in einer Kolonie von Wiesenweihen (Circus pygargus), die sich im Uferbereich der Alten Sorge gründete, Beobachtungen zur Brutbiologie und Nahrungsökologie der Art durchgeführt. Die Kolonie bestand aus 12 Weibchen und 10 Männchen. Zwei der Männchen waren bigam. Es gab 7 erfolgreiche Bruten mit insgesamt 21 Jungvögeln. Der Bruterfolg betrug durchschnittlich 1,8 Jungvögel/Weibchen. Brutverluste waren ausschließlich auf Störungen durch Angler zurückzuführen. Die meisten Nester befanden sich in einer Zone von Brennesseln und Weidenröschen im Verlandungsbereich der Alten Sorge. Nachbruten fanden auf einer benachbarten, sehr spät gemähten Wiese statt. Die Weihen steigerten die Fütterungsfrequenz von 0,35 auf 1,2 Beuteübergaben/Stunde/Nest im Verlauf der Aufzuchtperiode. Hauptnahrungstier war die Feldmaus. Als Ursache für den hohen Wiesenweihenbestand an der Alten Sorge und den stark rückläufigen Trend im 9 km entfernten Delver Koog (ehemalige Hochburg des Wiesenweihenvorkommens) werden regionale Unterschiede im Beuteangebot und eine Brutplatzwahl, die sich nach der Aktivität bodenlebender Beutegreifer richtet, diskutiert.
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• Busche, G., & R. K. Berndt (1994): Ornithologischer Jahresbericht für Schleswig-Holstein 1992. Corax 15: 317 - 343.  [Zusammenfassung]
  Veränderungen unter den Brutvögeln: Die Wiesenweihe sank auf 37 Bp (davon 20 Getreidebrüter), die Lachseeschwalbe verschwand (1991 noch 6-8 P). Mehr oder weniger positive Tendenzen zeigen (weiterhin) Graugans, Mäusebussard, Seeadler (11 P), Kranich (58 P), Heringsmöwe (1.850 P), Weißkopfmöwe (>15 P), Hohltaube, Eisvogel, Bartmeise und Beutelmeise. - In der Heimzugphase fielen mehrere Arten zahlenmäßig auf (wohl begünstigt durch SE-Windverdriftung): Wespenbussard, Rotfußfalke, Zwergstrandläufer und Weißflügelseeschwalbe (30+ Individuen, bisher festgestellte Maximalzahl). - Wegzug: Am 5.8. wurden am südlichen Wattenmeer 14.000 Dunkle Wasserläufer und 20.000 Sichelstrandläufer erfaßt; zudem fielen folgende Arten auf: Nonnengans (20.-24.10. >56.000, bisher festgestellte Maximalzahl), Spießente (nach jahrelang niederen Zahlen), Bergente (26.-28.10. mindestens 45.000). - Im Winter 1992/93 trat der Mäusebussard in Niederungen (44 km² Kontrollfläche) während einer Feldmaus-Gradation mit bislang höchsten Dichten auf (4-6 Individuen/km²).
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• Dreifke, R. (1994): Verteilung und Häufigkeit von Elstern (Pica pica) im Jahresverlauf auf Probeflächen in Schleswig-Holstein. Corax 15: 344 - 376.  [Zusammenfassung]
  Von Februar 1987 bis Februar 1989 wurden im südöstlichen Schleswig-Holstein Untersuchungen zu den Ursachen für Verteilung und Häufigkeit von Elstern durchgeführt.Hierzu wurden zwei Untersuchungsflächen ausgewählt, die sich hinsichtlich Nutzungsstruktur und Elsterndichte unterscheiden.
  Fläche I hat eine Größe von 210 km² und liegt im ländlichen Kreis Herzogtum Lauenburg.
  Fläche II ist 18 km² groß und umfaßt im wesentlichen den Stadtrand von Reinbek, an der östlichen Peripherie des Großraumes Hamburg.
  In Fläche I betrug die Elstern-Siedlungsdichte 1987 0,25 und 1988 0,26 Brutpaare pro km². Die Nester waren nicht gleichmäßig in der Landschaft verteilt, sondern befanden sich alle in nächster Nähe (bis 100 m entfernt) oder innerhalb von Ortschaften. In Fläche II lag die Elstern-Siedlungsdichte 1987 mit 1,6 und 1988 mit 1,7 Brutpaaren pro km² viel höher. Als Maximalwert wurden in einem Gewerbegebiet 12 Brutpaare pro km² erreicht. Im Jahr 1988 wurden in fläche I 3,05 Jungvögel pro erfolgreiches Brutpaar älter als 3 bis 5 Wochen. für alle Paare, die eine Brut begonnen hatten, ergab sich ein entsprechender Wert von 1,48 Jungvögeln, d.h. 51 % der Bruten verliefen erfolglos. Elstern sind zur Brutzeit ausgeprägt territorial. Die Größe der Brutreviere wurde durch individuelle Sichtmarkierung von Brutvögeln bestimmt. 14 Elstern in fläche I beflogen von Anfang Mai bis Anfang August im Mittel 7,7 ha große Reviere. In fläche II waren die Reviere bei 4 sichtmarkierten Elstern mit 5,6 ha deutlich kleiner. Als wichtigste Habitatstrukturen in den Brutrevieren erwiesen sich kurzrasige Grünlandflächen, entweder als Dauerweiden oder als regelmäßig gemähte Rasenflächen. Elstern brauchen davon während der Brutzeit mindestens 1 ha zur Deckung des Nahrungsbedarfs. Außerdem werden Hecken und Knicks benötigt, die Schutz und Nistmöglichkeiten bieten. Während sich ein Teil der Jungvögel im Laufe des Juli von den Altvögeln absonderte - ein sichtmarkierter Jungvogel beflog bis Mitte August 17 ha - blieben andere Jungvögel bis in den Februar 1989 hinein im vergrößerten elterlichen Revier. Aus der erstgenannten Gruppe gingen ab Ende August an mehreren Stellen Schwärme von bis zu 20 Individuen hervor, die bis zum kommenden Februar existierten. Aus einem Schwarm bei Nusse wurde im Herbst 1988 eine Jungelster telemetriert. Die Größe des Aktionsraumes betrug vom 20.9. bis 29.10. 97 ha (82 Ortungen). Die Aufenthaltsgebiete von Jungelstern im Spätsommer und Herbst enthielten weniger Grünland als die der Brutvögel, weil die äcker nach der Ernte wieder zur Nahrungssuche aufgesucht werden konnten. Nach einer Grünlandkartierung gibt es auch außerhalb der in 1987 und 1988 von Elstern bewohnten Bereiche noch potentiell für Elstern zum Brüten geeignete Habitate. Es konnte gezeigt werden, daß das Angebot an flächen mit Vegetationshöhen von unter 20 cm während der Brutperiode ein Minimum durchläuft. Dies hat Konsequenzen für Siedlungsdichte, Reviergröße und Bruterfolg. So sind in den Städten an Stellen mit ständig kurzgehaltenen Rasenflächen die Siedlungsdichten höher und die Reviere deutlich kleiner als in ländlichen Bereichen. Außerdem gibt es Hinweise, daß in den Städten mehr Jungvögel flügge werden. Außerhalb von Ortschaften liegende Grünlandflächen wurden nicht durch Elstern besiedelt, weil im allgemeinen Rabenkrähen (Corvus c. corone) auf diese flächen Anspruch erhoben. Rabenkrähen siedelten in fläche I mit 0,60 bzw. 0,64 Brutpaaren pro km², insbesondere in der offenen Landschaft, während Ortschaften und Waldränder gemieden wurden. Zwischen Elster und Krähe besteht eine interspezifische Raumkonkurrenz, wobei die Rabenkrähe bei Streitigkeiten dominiert. Aus dieser Konkurrenz resultierten hohe interspezifische Nestabstände von durchschnittlich 470 m. Habichte (Accipiter gentilis) waren in fläche I mit 4,4 bzw. 3,9 Brutpaaren auf 100 km² vertreten. Der von ihnen ausgehende Prädationsdruck beeinflußt sowohl die Verteilung von Elstern als auch von Rabenkrähen. So betrugen die mittleren nächsten Abstände von besetzten Elsternnestern und Habichtshorsten 1987 1900 m und 1988 1560 m. 1988 gab es mehrere Habichtneuansiedlungen, die in traditionelle Elsterngebiete einbrachen. Zwischen Rabenkrähen-Revierpaaren und Habicht waren die Abstände mit 1050 bzw. 1130 m geringer. Die in den letzten zwei Jahrzehnten beobachteten Abnahmen der Elsterbestände in der offenen Landschaft sind korrelierbar mit Landnutzungsänderungen, insbesondere der Umwandlung von Grün- in Ackerland und der Intensivierung der Grünlandnutzung.
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• Thies, H. (1994): Phänologie und Ökologie der Vögel im Nadelwald (Segeberger Forst) in den Winterhalbjahren 1984/85 - 1991/92. Corax 15: 377 - 405.  [Zusammenfassung]
  In den acht Winterhalbjahren (Oktober bis April) 1984/85 - 1991/92 wurden Vogelbestandserhebungen in Form von Linientaxierungen im Segeberger Forst, dem mit 5500 ha größten geschlossenen Nadelwaldgebiet Schleswig-Holsteins, durchgeführt. Um die Bedeutung der Lärchenbestände als Winterquartier für Kleinvögel besser herausstellen zu können, wurden ab 1987/88 vergleichbare Standardrouten in Fichten- und Lärchenbeständen festgelegt. Die Länge der Gesamtroute (6,35 km = 57 % durch Fichten und 4,75 km = 43 % durch Lärchen) blieb mit 11 km auch danach unverändert. Von wenigen Ausnahmen (nur eine Zählung/Monat) abgesehen, wurden den Auswertungen die Mittelwerte aus zwei Zählungen/Monat zugrunde gelegt. Das Winterhalbjahr wurde in Herbst (Okt., Nov.), Winter (Dez. - Febr.) und Frühjahr (März, April) untergliedert. In den Wintermonaten konnten, über den gesamten Untersuchungszeitraum gesehen, 35 Arten registriert werden. 17 davon wurden alljährlich und 18 Arten nicht in jedem Winter und dazu unregelmäßig angetroffen (s. 5.1). Von den 17 Arten wurden acht jeweils in jedem Wintermonat (Blaumeise, Birkenzeisig, Tannenmeise, Wintergoldhähnchen, Buntspecht, Haubenmeise, Kohlmeise, Weidenmeise) und neun Arten, darunter der Erlenzeisig, in fast jedem Monat angetroffen. Zusammen mit dem Erlenzeisig können die acht erstgenannten Arten als Hauptarten bezeichnet werden; sie stehen im Mittelpunkt der Auswertungen. Die Phänologie kann Abb. 2, und die Dominanz- und Abundanzverhältnisse können Tab. 1 entnommen werden. Ursache für die im Gegensatz zu den Altfichten hohen Kleinvogeldichten in Lärchen ist ein reiches Nahrungsangebot in Form der Lärchenminiermotten und des Lärchensamens. Birkenzeisig und Blaumeise ernähren sich im Winter fast nur von den Larven der Lärchenminiermotte, einem Dauerschädling mit allerdings periodisch wechselnder Besatzdichte; auch die Weidenmeise ernährt sich zumindest überwiegend davon. Tannenmeise und Erlenzeisig ernähren sich dagegen in erster Linie von Lärchensamen. Das Erlenzeisig-Vorkommen ist zeitlich gesehen recht streng an die Lärchenfruktifikation und Zapfenzugänglichkeit gekoppelt (Abb.7). Buntspecht und Haubenmeise kommen in Fichten und Lärchen jeweils ähnlich dicht vor. Der Buntspecht nutzt die Fichten- und Lärchenzapfen je nach Angebot und kann in Mangeljahren auf Kiefernzapfen ausweichen. Die dennoch sich in solchen Situationen bemerkbar machenden Bestandsverminderungen erklären sich offenbar aus den dann notwendigen Reviererweiterungen der Altspechte. Jungspechte werden dadurch offenbar zur Abwanderung genötigt. Die Haubenmeise geht im Spätwinter und Frühjahr, wenn die Zapfen gut zugänglich sind, auch an Lärchensamen, räumt den Lärchen im Winter aber unabhängig von der Fruktifikation keine Präferenzen ein (Abb. 6). Dies hängt mit ihrem ausgeprägten Standvogelcharakter zusammen, der ihr durch das Anlegen von Vorräten ermöglicht wird. Da das Nahrungsangebot aus Lärchenminiermotten, Lärchen- und Fichtenzapfen jeweils weitgehend unabhängig voneinander zyklisch schwankt, variieren u.a. auch deshalb - je nach Anpassung und Abhängigkeit - die verschiedenen Kleinvogelarten von Jahr zu Jahr in ihrer Bestandshöhe (Abb. 9, Tab. 7). Die ganzjährig insektivoren Wintergoldhähnchen können das Lärchenminiermotten-Angebot wohl wegen der Nadelsackhöhe nicht nutzen. Der vom Herbst zum Frühjahr hin alljährlich abnehmende Bestand ist charakteristisch (Abb. 2, 5 und 6). Einer jahrweise verschieden hohen herbstlichen Zuwanderung steht eine kontinuierliche Abwanderung während des Vorwinters und Mortalität während des Winters (insgesamt 57 %) gegenüber. Besonders aus strengen Wintern resultieren nachhaltige Wintergoldhähnchen-Bestandsverluste (Tab. 3). Der Frühjahrsvogelbestand wird in Lärchenzapfenjahren durch ein hohes Erlenzeisig-Vorkommen und in Invasionsjahren auch durch beachtliche Birkenzeisig-Bestände bestimmt (Abb. 2, Tab. 4). Fehlen Zapfen ganz, so sind die Frühjahrsbestände (bereits ab Februar) nur halb so groß wie im Mittel aller Jahre (Abb. 9, Tab. 7). Die Hauptwinterarten besetzen unterschiedliche ökologische Nischen, so daß Nahrungskonkurrenz weitgehend vermieden wird (Abb. 3). Ein Teil der Arten ist hochspezialisiert (Blaumeise, Buntspecht, Wintergoldhähnchen), andere sind breiter eingenischt (Tannenmeise, Haubenmeise, Weidenmeise). Die inter- und intraspezifische Schwarmbildung wird dargestellt und diskutiert. Im Dezember/Januar wurden im Mittel die größten Trupps festgestellt (Tab. 5 und 6). Im Durchschnitt der Jahre dürften im Segeberger Forst fast 13000 Kleinvögel überwintern (Tab. 8).
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• Gloe, P. (1994): Eine unbekannte Großmöwe im Hafen von Büsum/Nordsee. Corax 15: 406 - 408.  [Zusammenfassung]
  Am 23.12.1990 wurde eine Silber-Möwe mit sehr dunkler Oberseite beobachtet und fotografiert. Es spricht einiges dafür, daß es sich um eine Kamtschatkamöwe (Larus schistisagus) gehandelt haben könnte. Eine endgültige Artdiagnose war nicht möglich.
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• Kappes, E., & W. Kappes (1994): Weitere Beobachtung der Rosenmöwe (Rhodostethia rosea) in Schleswig-Holstein. Corax 15: 409.

Sonderheft "Vogelwelt Beltringharder Koog"

• Hötker, H., & G. Kölsch (1993): Die Vogelwelt des Beltringharder Kooges. Ökologische Veränderungen in der eingedeichten Nordstrander Bucht. Corax 15, Sonderheft: 1 - 145.  [Zusammenfassung]
  Ziel dieses Berichtes ist es, die Entwicklung der Vogelwelt des Beltringharder Kooges in ihrer Beziehung zur Eindeichung der Nordstrander Bucht und zu den im Beltringharder Koog ergriffenen Gestaltungsmassnahmen zu dokumentieren. Grundlage der Auswertungen sind Zählungen der Vogelbestände von 1979 bis 1991. Im Jahr 1979 und von 1986 bis 1991 erfolgten diese Erhebungen in einem Rhythmus von ca. 14-16 Tagen. Zusammen mit Kartierungen des Brutbestandes in den meisten Jahren seit 1979 sowie den Ergebnissen einiger speziellerer Untersuchungen wurde eine Avifauna der Nordstrander Bucht erstellt. In ihr ist für die hufigeren Arten dargestellt: - das Muster des jahreszeitlichen Auftretens, - die Rastbestandsentwicklung seit 1979, - die räumliche Verteilung des Vorkommens im Beltringharder Koog seit 1988, sowie gegebenenfalls - die Brutbestandsentwicklung seit 1979 (Tab. 3), und - die aktuelle Brutverbreitung (1991) im Beltringharder Koog. Für die vor der Eindeichung wichtigste Artengruppe im Untersuchungsgebiet, die Watvögel, wurde zusätzlich dargestellt, welche Bedeutung der Beltringharder Koog für die Ernährung der dort vorkommenden Individuen hat. Dazu dienten Vergleiche von Hoch- und Niedrigwasserzählungen sowie Messsungen von Zeit-Aktivitätsbudgets. In den Untersuchungsjahren vor der Eindeichung gab es eine Reihe von Eiswintern. Die Winter seit der Eindeichung waren ausgesprochen mild. Da die Höhe der Wintervogelbestände des gesamten schleswig-holsteinischen Wattenmeeres von der Strenge des Winters abhängt (Abb. 3), war für einige Vogelarten schwer zu entscheiden, ob die beobachteten Bestandsentwicklungen mehr durch die Witterung oder durch die Eindeichung beeinflut worden waren. Die Vogelgemeinschaft im Beltringharder Koog veränderte sich mit der Eindeichung beträchtlich. Herbivore, piscivore und carnivore Vögel sowie die Süß_wasserenten nahmen in ihren Beständen zu, während die Anzahlen der Limikolen leicht rückläufig waren. Omnivore Vögel, vor allem Möwen, zeigten Bestandsmaxima im Zeitraum unmittelbar nach der Eindeichung. Nach der Eindeichung suchten nur noch wenige Watvögel den Beltringharder Koog zur Nahrungssuche auf. Die meisten Limikolen nutzten das Gebiet lediglich als Rastplatz während der Hochwasserphase. Auch andere Vogelarten fanden im Beltringharder Koog in erster Linie ein Ruhegebiet für ihre Schlafperioden und ernhrten sich nur wenig im Koog selbst. Ca. 28 % der im Beltringharder Koog anzutreffenden Vögel wechselten zur Nahrungssuche regelmäßig ins Wattenmeer, ca. 15 % verließen den Koog dazu regelmäßig in Richtung Binnenland. Die große Bedeutung des Beltringharder Kooges als Ruhegebiet lag vor allem in der Ungestörtheit bestimmter Bereiche begründet. Die im Beltringharder Koog durchgeführten Gestaltungsmaßnahmen (Anlage eines Salzwasserbiotops mit 20 cm bis 40 cm Tidenhub, Anlage großer, flacher Brack- bzw. Süßwasserseen, Aufstau der Priele im ehemaligen Vorland) waren insofern erfolgreich, als da viele Feuchtgebiets-Vogelarten davon profitieren konnten. Auch die Schaffung des Salzwasserbiotops konnte jedoch nicht verhindern, da die aus ornithologischer Sicht wesentliche Funktion des Gebietes vor der Eindeichung, nämlich die als Nahrungs- und Energie-Auftankstation für arktische Watvögel, weitgehend erlosch. Nach dem Abschluß der Gestaltungsmaßnahmen bleibt als wichtigstes Naturschutzziel, die großflächige UngeStörtheit des Beltringharder Kooges zu wahren beziehungsweise dort wiederherzustellen, wo sie verschwunden ist.
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Sonderheft 2

• Kube, J., & B. Struwe (1994): Die Ergebnisse der Limikolenzählungen an der südwestlichen Ostseeküste 1991. Corax 15, Sonderheft 2: 4 - 56.  [Zusammenfassung]
  Im Jahr 1991 wurden erstmals synchrone Watvogelzählungen in verschiedenen Rastgebieten entlang der deutschen Ostseeküste durchgeführt. Die Zählungen erfolgten zur Zugzeit in 14-tägigem Abstand an acht Küstenabschnitten in Schleswig-Holstein, sechs in Mecklenburg-Vorpommern und wurden im Sommer durch Zählungen an der Wisla-Mündung (Polen) ergänzt. Größe, Habitattyp und Schutzsituation der Zählgebiete werden kurz charakterisiert. Das Zuggeschehen der häufigen Arten wird in Diagrammen für die einzelnen Zählgebiete dargestellt. Die Zugphänologie seltener Arten wird als Summengraphik gezeigt. Im Vergleich mit Literaturdaten werden Aussagewert und methodische Fehler der Zählungen diskutiert. Erstmals werden für die deutsche Ostseeküste die jährlichen maximalen Alt- und Jungvogelrastbestände während der Herbstzugperiode abgeschätzt. Mehr als die Hälfte aller Vögel rastet in den Windwatten des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft. Es wird versucht, die Funktion der südlichen Ostseeküste als Raststation innerhalb des Ostatlantischen Zugweges zu bewerten. während Altvögel arktischer Limikolen an der deutschen Ostseeküste nur in geringer Zahl rasten, ist die Region für Jungvögel ein wichtiges Rastgebiet auf ihrem Zug in die Winterquartiere.
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• Kube, J. (1994): Aspekte der Nahrungsökologie ziehender Limikolen an der südlichen Ostseeküste. Corax 15, Sonderheft 2: 57 - 72.  [Zusammenfassung]
  Mit Hilfe einer Kombination von Daten aus benthosökologischen Untersuchungen in Windwatten an der südlichen Ostseeküste und verhaltensbiologischen Beobachtungen aus denselben Gebieten aus den Jahren 1989-1991 werden nahrungsökologische Aspekte des Limikolenzuges im Ostseeraum beschrieben. Im Vergleich zu Gezeitenwatten an der Nordatlantikküste steht den Vögeln an der Ostseeküste ein geringeres Artenspektrum zur Verfügung. Die verbliebenen Beuteorganismen sind außerdem kleiner. Große Limikolenarten sind nicht in der Lage, ihren Nahrungsbedarf zu decken. Sie überfliegen deshalb das Ostseegebiet und ziehen nonstop aus dem Brutgebiet ins Wattenmeer. für kleine Arten ist die Verfügbarkeit ihrer Nahrung oft unvorhersagbar, da der Wasserstand im Windwatt stochastisch schwankt. Sie benötigen in unmittelbarer Nachbarschaft des Hauptrastplatzes weitere Gebiete mit verschiedenen Rasthabitaten (Rastplatzmosaik). Intraspezifische Konkurrenz scheint bei optisch nach Beute suchenden Arten bedeutsamer zu sein als bei taktil nach Beute suchenden Arten. Interspezifische Konkurrenz konnte an der südlichen Ostseeküste bisher nicht nachgewiesen werden.
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• Kube, J., H.-U. Rösner, H. Behmann, U. Brenning & J. Gromadzka (1994): Der Zug des Alpenstrandläufers (Calidris alpina) an der südlichen Ostseeküste und im Schleswig-Holsteinischen Wattenmeer im Sommer und Herbst 1991. Corax 15, Sonderheft 2: 73 - 82.  [Zusammenfassung]
  Im Spätsommer und Herbst 1991 wurde der Durchzug von Alpenstrandläufern (Calidris alpina) entlang der südlichen Ostseeküste sowie im Schleswig-Holsteinischen Wattenmeer vergleichend untersucht. In allen Gebieten der Ostsee wurden drei Zugwellen von Altvögeln und eine Jungvogelzugwelle beobachtet. Ein steiler Bestandsanstieg im Wattenmeer liegt zeitgleich mit den ersten Wellen des Altvogelzuges an der Ostsee, ein zweiter Bestandsanstieg im September geht mit der Welle des Jungvogelzuges einher. Auf der Grundlage von Schätzungen des durchschnittlichen maximalen Rastbestandes von Alt- und Jungvögeln an der deutschen Ostseeküste und Ergebnissen des Limikolenfanges an der Wisla-Mündung (Polen) und der Insel Langenwerder wird ein Minimalwert für den Gesamtdurchfluß in Rastgebieten dieser Region berechnet. während mit 1-2 % des Gesamtbestandes vergleichsweise wenig Altvögel an der deutschen Ostsee rasten, sind mehr als 10 % eines Jungvogel-Jahrganges auf die dortigen Rastgebiete angewiesen.
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• Kube, J., G. Graumann & B. Grube (1994): Die Herbstzugphänologie des Goldregenpfeifers (Pluvialis apricaria) an der deutschen Ostseeküste und im nordostdeutschen Binnenland. Corax 15, Sonderheft 2: 83 - 92.  [Zusammenfassung]
  Seit Mitte der 1970er Jahre steigt in einigen Gebieten an der deutschen Ostseektiste und im nordostdeutschen Binnenland die Zahl der dort wahrend des Herbstzuges rastenden Goldregenpfeifer. für die Analyse möglicher Ursachen dieser Entwicklung wird zunächst die Phänologie des Herbstzuges in dieser Region detailliert beschrieben. Dazu werden die Ergebnisse der Limikolenzahlungen an der deutschen Ostseeküste 1991 ausgewertet. Der Zug beginnt im August mit Altvögeln in aktiver Handschwingenmauser. Diese wird bis zur 8./9. Handschwinge fortgesetzt. Danach verlassen die Tiere wahrscheinlich das Untersuchungsgebiet. Eine zweite Altvogelgruppe trifft Ende September gemeinsam mit den Jungvögeln ein. Diese Altvögel mausern nur noch die 9. und 10. Handschwinge im Untersuchungsgebiet. Die Trennung des Altvogelzuges in zwei Wellen kann lokal unbemerkt bleiben oder durch lunarperiodisch ausgelöste Wechsel zwischen verschiedenen Nahrungshabitaten innerhalb großer Rastgebiete vorgetäuscht werden und ist deshalb bisher nur ungenügend belegt. Der Gesamtbestand an rastenden Goldregenpfeifern an der deutschen Ostseeküste und im nordostdeutschen Binnenland umfaßt für die Zeit des Altvogelzuges Ende August/Anfang September maximal 20.000 Vögel. Das Jungvogelmaximum im Oktober/November kann bis zu 50.000 Individuen betragen. Gegenüber anderen entlang des ostatlantischen Zugweges ziehenden Limikolenarten ist der Anteil der im Untersuchungsgebiet rastenden Vögel an der Gesamtpopulation mit mindestens 10 % sehr hoch.
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• Kube, J., & G. Graumann (1994): Der Mauserzug des Säbelschnäblers (Recurvirostra avosetta) im Ostseeraum. Corax 15, Sonderheft 2: 93 - 101.  [Zusammenfassung]
  Der Brutbestand des Säbelschnäblers hat im Ostseeraum nach seinem Populationstief zur Mitte dieses Jahrhunderts bis in die Gegenwart stark zugenommen. Derzeit brüten ca. 2.000 Paare im Ostseeraum. Dieser positive Trend führte zur Herausbildung eigener Mausergebiete außerhalb des Wattenmeeres. Bis zu 3.500 Säbelschnäbler mausern ihr Großgefieder an der südwestlichen Ostseeküste. Der Ablauf des Mauserzuges wird am Beispiel der Limikolenzählungen an der deutschen Ostseeküste 1991 beschrieben. Das wichtigste Mausergebiet sind die Windwatten des Bocks und um die Insel Hiddensee. Die Entwicklung dieses Mauserbestandes wird seit 1972 verfolgt. Zunächst rasteten dort nur 400-600 Säbelschnäbler, gegenwärtig sind es bis zu 2.600 Tiere. Sie treffen zum Ausgang der Brutsaison Ende Juli ein und verlassen das Gebiet nach Abschluß der Handschwingenmauser Anfang September. Einige Vögel verweilen bis Ende September/Anfang Oktober am Bock. Der Polychaet Nereis diversicolor ist in dieser Zeit ihre Hauptnahrung. Der Bock besitzt eine Schlüsselfunktion für den Mauserzug der Ostsee-Brutpopulation.
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